Bezirksliga Süd, 1. Spieltag 2000/01
ESV Lok Meiningen - Wacker Steinheid   5,5:2,5

  Lok hatte sich viel vorgenommen für den ersten Spieltag der neuen Saison. Die Mannschaft wollte mit einem klaren Sieg den Grundstein für eine erfolgreiche Saison zu legen. Ziel ist dieses Jahr der Kampf um den Aufstieg in die Landesklasse.
Mit Steinheid war ein in der Vergangenheit immer unbequemer Gegner zu Gast. An den vorderen Brettern stark besetzt, sollten hier vor allem hinten die nötigen Punkte eingefahren werden.
Gleich zu Beginn des Spiels konnte P. Lehmann am Brett 3 einen Bauern gewinnen. Das brachte bereits in dieser frühen Phase des Spiels den Gegner unter Druck und in eine unangenehme Stellung. An den anderen Brettern entwickelte sich das Geschehen ruhig ohne größere Besonderheiten. Bereits nach 90 Minuten vermeldete Ersatzmann Scheftlein ein Remis an Brett 8. Neuling S. Müller am Brett 2 konnte seinen Gegner in eine gedrückte Stellung bringen, was diesem sichtlich unangenehm war und viel Bedenkzeit kostete. Jörges an Brett 1 hatte gegen Spitzenspieler Richter den erwartet schweren Stand. Die Stellung war lange Zeit sehr ausgeglichen und schien schon auf ein Remis hinaus zu laufen. Mit einem überraschenden Qualitätsopfer konnte Richter dieses Gleichgewicht ins Wanken bringen. Nun sollte sich ein langer und kräftezehrender Positionskampf entwickeln. Inzwischen konnte Lehmann seinem vollkommen entnervten Gegner zur Aufgabe bewegen und den ersten Mannschaftspunkt in der neuen Saison vermelden. Kurz darauf mußte der zweite Neuzugang W. Semisch an Brett 6 nach gutem Spiel und gewonnener Stellung durch eine leichtsinnige Zugfolge seinen Vorteil abgeben und in ein Remis einwilligen. Schade um den schönen Einstand. Inzwischen schaffte es Rößner an Brett 4, durch genaues Spiel einen taktischen Vorteil zu erringen und diesen auch kurze Zeit später in einen überzeugenden Sieg zu verwandeln. Diesem guten Beispiel folgte Müller nur kurze Zeit später durch präzise Ausnutzung seiner aktiveren Stellung. Nun stand es 4:1 und nur noch ein halber Punkt zum Sieg war noch notwendig. Diesen konnte Jörges leider nicht beisteuern. Nach tapferer Gegenwehr mußte er sich der größeren Erfahrung seinen Gegners beugen und die Partie aufgeben. Allerdings war kurze Zeit später die Freude groß, als V. Latka, die einzige Dame der Mannschaft nach einer guten Partie, zeitweise sogar mit leichtem Vorteil, ein Remisangebot annehmen konnte. Nun konnte Grube jun. in aller Ruhe sein strategisch kompliziertes Spiel in typischer Weise "aussitzen" und solange die Stellung und sein Gegenüber weichkochen, bis auch hier ein gut heraus gespielter Punkt das Endresultat zum verdienten 5,5:2,5 bildete. Mit diesem Ergebnis kam Steinheid noch fast zu gut weg. Sollte es Lok gelingen, diese Form in den Verlauf der Saison zu übernehmen und auch noch die leichtsinnig vergebenen Chancen dazu auszuwerten, können wir uns auf einen spannenden Verlauf freuen. Ein weiteres erfreuliches Resultat ist das Abschneiden der zweiten Mannschaft in der Bezirksklasse. Gegen Breitungen III wurde ein sensationeller Sieg von 7,5:0,5 errungen. Dies läßt hoffen, daß die nötigen Punkte zum Klassenerhalt in diesem Jahr nicht erst wieder im letzten Spiel eingefahren werden.

Peter Lehmann