Bezirksliga Süd, 3. Spieltag 2001/02

ESV Lok Meiningen - Schachclub Rennsteig 4:4

In der dritten Runde der Bezirksliga Süd trennten sich der ESV Lok Meiningen vom Landesklassenabsteiger SC Rennsteig 4:4 Unentschieden.
Auf die Meininger wartete in der dritten Runde mit dem Landesklassenabsteiger SC Rennsteig die erste Bewährungsprobe der Saison. Nach dem überraschenden Remis im letzten Spiel gegen einen Abstiegskandidaten durfte man keinesfalls verlieren.
Frank Jörges (Brett 3) bekam in der Scandinavischen Verteidigung schon bald zu spüren, daß seine Gegnerin, die übrigens gegen ihre eigene Eröffnung spielen mußte, keine Gewinnambitionen hegte. Das Remis war folgerichtig. Auch Uwe Rößner (4) willigte nach ausgeglichenem Spiel in einer komplizierten Stellung aus Sicherheitsgründen in die Punkteteilung ein. Einen interessanten Kampf erwartete man an Brett 1. Der Gegner von Siegfried Müller ist für seine Angriffe nach 1.f4 bekannt. Doch Müller war gut vorbereitet. Nachdem der Angriff des Gegners versandtete, einigte man sich auf Remis. An Brett 8 kam Matthias Zenk zu seinem ersten Einsatz in der ersten Mannschaft. Auch er hatte keine Probleme, ein Remis zu erreichen. Ein schöner Einstand.
Nachdem die ersten 4 Partien Remis endeten, war der 2:2 Zwischenstand erreicht. Doch die noch offenen Partien hatten es in sich und der Kampf begann jetzt erst richtig. Peter Lehmann (2) hatte sich eine verheißungsvolle Stellung erspielen können und folgerichtig 2 Remisangebote des Gegners abgelehnt. Nach einem unbedachten Zug allerdings war der ganze Vorteil dahin und so kam es auch hier zur Punkteteilung. Joachim Grube (7) hatte nach einem Bauerngewinn eine Gewinnstellung auf dem Brett. Leider ließ er sich diesen Vorteil zunächst wieder nehmen. Nach dem Damentausch allerdings setzte sich sein Freibauer in Szene und Grube fuhr den Punkt sicher ein. Doch die Freude auf Seiten der Theaterstädter währte nicht lange. Vera Latka (6) hatte ein kompliziertes Mittelspiel zu überstehen, doch statt möglicher vorteilhafter Stellung hatte sie plötzlich einen Bauern weniger. Als sie dann auch noch einen Zweiten verlor, war ihr Schicksal eigentlich besiegelt. Im Gefühl des sicheren Sieges ließ ihr Gegner nach und Latka kam noch einmal auf. Doch es reichte dann doch nicht und die Gäste konnten zum 3,5:3,5 ausgleichen. Alles hing jetzt von der letzen Partie ab. Axel Lehmann (5) kam mit der Eröffnungswahl seines Kontrahenten überhaupt nicht zurecht und ´erfreute´ sich lange Zeit an einer gedrückten Stellung. Nach dem Damentausch und blockierten Bauernketten bestand für ihn eigentlich keine Gefahr mehr. Doch sein Gegner wollte es wissen. Er brachte ein inkorrektes Läuferopfer, was ihm sogleich 2 Bauern, einen (ungefährlichen) Freibauern und seinen Mannschaftskameraden einen Adrenalinstoss einbrachte. Als Lehmann dann noch in eine vermeintliche Falle tappte und er die Figur wieder zurückgeben mußte, machten sich bei den Gästen bereits Siegeshoffnungen breit. Doch Lehmann hatte einen starken Zug in petto, der die Partie mit Matt hätte gewinnen können, leider reichte es dann auch hier in einem drmatischen Endspiel nur zum Remis, das Unentschieden im Mannschaftskampf war nach zähem Ringen perfekt.
Die Theaterstädter stehen nun, was die Aufstiegsambitionen anbetrifft, nach nur 3 Spieltagen schon wieder mit dem Rücken zur Wand. Zum Staffelfavoriten hat sich mittlerweile die zweite Vertretung des SC Suhl herauskristallisiert, und die warten noch in Runde 8...

Uwe Rößner