Bezirksliga Süd, 1. Spieltag 2001/02

ESV Lok Meiningen - TSV Benshausen 6 : 2

Mit einem überzeugenden 6:2-Erfolg über den TSV Benshausen starteten die Schachspieler des ESV Lokomotive Meiningen in die neue Saison. Der Gastgeber trat in Stamm-, und damit Bestbesetzung an. Dies verdeutlichte die Ernsthaftigkeit, mit der die Theaterstädter das Spiel nahmen. In der vergangenen Saison trennte man sich vom gleichen Gegner mit einem Remis und verspielte damit schon frühzeitig die geringen Aufstiegschanchen. Es wurde verbissen gekämpft, nach 3 Stunden Spielzeit waren noch alle Partien in vollem Gange. Die Benshäuser hofften auf eine Wiederholung der Geschehnisse aus dem letzten Jahr und dafür taten sie alles. Doch langsam reiften die ersten Entscheidungen heran. Das neue Spitzenbrett der Theaterstädter, Siegfried Müller, ergriff frühzeitig die Initiative und begann einen Zentrumsangriff, der die gegnerische Königsstellung zerstörte und die Qualität einbrachte und Linien öffnete. Sein Gegner inszenierte daraufhin einen Angriff, den Müller jedoch kaltblütig abwehrte und damit den ersten Sieg des Tages verbuchte. Joachim Grube (8) hatte gegen einen nominell wesentlich stärkeren Gegner nach einem Fehler seines Kontrahenten eine gute Position erlangen können. So konnte er dessen Remisangebot beruhigt annehmen. Vera Latka (7) hatte keine Mühen mit ihrem Spiel, schnell konnte sie ausgleichen und sogar Raumvorteil erreichen. Nachdem jedoch die Damen getauscht wurden und ein langwieriges Turmendspiel anstand, einigte man sich auch hier auf die Punkteteilung. Axel Lehmann (5), nach über einjähriger Pause erstmals wieder am Brett, sah sich mit einer ihm unbekannten Eröffnung konfrontiert. Dies hinderte ihn jedoch nicht, nach Aktivierung seiner Figuren schon bald einen Angriff zu starten. Die Krönung war ein mutiges Qualitätsopfer und nach einem schwachen Zug seines Gegners gewann er schnell die Partie. Eine tolle Leistung. Uwe Rößner (4) hatte in seiner Partie lange die aktivere Position inne. Doch sein Gegner verteidigte sich geschickt, tauschte alle Figuren ab und blockierte die Stellung. Rößner fand keinen Gewinnweg und lenkte in die Punkteteilung ein. Peter Lehmann (2) bekam die Holländische Verteidigung vorgesetzt. Stetig verbesserte er seine Position. Durch einen ungenauen Zug unmittelbar vor der Zeitkontrolle eröffnete er jedoch seinem Gegner eine Remismöglichkeit, die dieser jedoch nicht erkannte und Lehmann fuhr den Punkt sicher ein. Jan Grube (6) verbrauchte wieder einmal viel Zeit, das obligate Zeitnotduell sah ihn zudem mit 2 Bauern im Nachteil. Dennoch schaffte er es, Mattdrohungen gegen den feindlichen König aufzubauen, so daß sein Kontrahent das Remis durch Dauerschach herbeiführen mußte. Frank Jörges (3) hatte schon früh einen Bauern gewonnen, die Realisierung dieses Vorteils gestaltete sich jedoch ziemlich mühselig. Im längsten Spiel des Tages fiel nach 6 Stunden Spielzeit das Blättchen des Gegners in dessen Verluststellung. Meiningen gewinnt verdient, wenngleich auch etwas zu hoch. Ein erhofftes Resultat, will man das Saisonziel, auch dieses Jahr wieder um den Aufstieg mitzuspielen, nicht schon wieder frühzeitig abschreiben müssen.

Uwe Rößner