Bezirksliga Süd, 4. Spieltag 2001/02
SV Schmalkalden - ESV Lok Meiningen 3:5

In einem zeitweise sehr spannenden Kreisduell behielten die Schachspieler des ESV Lok Meiningen beim gastgebenden SV Schmalkalden mit 5:3 die Oberhand.
Gegen die mit einem hohen Anteil an jungen Spieler besetzten Gastgeber war man gewarnt. So manches Spiel endete in der Vergangenheit äußerst knapp. Und in den ersten Runden bekleckerten sich die Meininger auch nicht gerade mit Ruhm. Vera Latka (Brett 7) einigte sich schon nach wenigen Zügen mit ihrem Gegner auf Remis. Besser machte es Axel Lehmann (5). Er kam im Colle-System zum typischen Läufereinschlag auf h7 und damit schon nach kurzer Zeit zum Punktgewinn. Uwe Rößner (4) hatte mit Dr. Weigend den stärksten Spieler der Gastgeber als Kontrahenten und bekam dies mit 9.h4 auch gleich zu spüren. Völlig überraschend war der Schmalkalder sehr angriffslustig gestimmt. Um Gegenspiel am Damenflügel bemüht opferte Rößner zunächst einen Bauern und kurz darauf die Qualität. In einer wilden Partie, in der der Schmalkalder wohl einige Male besser hätte fortsetzen können, griff er schließlich in verlorener Position grob fehl. Das Matt war nicht mehr zu verhindern und der Meininger gewann. Siegfried Müller (1) willigte ohne selbst jemals in Gefahr gewesen zu sein in einer ausgeglichenen Partie in die Punkteteilung ein. Meiningen führte jetzt 3:1 und alles deutete auf einen sicheren Erfolg hin. Joachim Grube (8) hatte nach der Eröffnung eine schöne Position erreicht, leider vergab er diese und er verlor die Partie.
Frank Jörges (3) übernahm in der Eröffnung die Initiative und lehnte folgerichtig 2 Remisangebote ab. Schon kurze Zeit später hatte er deutlichen Raumvorteil. Leider unterlief ihm in gewonnener Postition ein Schnitzer und dieses Spiel ging an den Gastgeber. Durch diese Niederlagen hatte Schmalkalden zum zwischenzeitlichen 3:3 ausgleichen können und Erinnerungen an die letzte Runde wurden wach, als Meiningen noch eine 4:1 Führung aus der Hand gab. Doch diesmal machten es die Theaterstädter besser. Jan Grube (6) gewann kurz nach der Eröffnung einen Bauern. In einem schwierigen Turm- und Bauernendspiel war er der Bessere und holte sich den Punkt. Peter Lehmann (2) übersah zunächst in der Eröffnung mit Lxh2 einen Bauerngewinn. Als er erstmals mit einer Figur die Brettmitte überschritt, kam es auch gleich zu einem Generalabtausch, der eine langwierige Partie erwarten ließ. Ausdauerndes Manövrieren begann, wobei Lehmann 2 Remisangebote ablehnte. Seine Bemühungen wurden schließlich mit einer Bauernumwandlung belohnt, und der Meininger konnte die Partie zum Sieg führen. Mit diesem Erfolg halten die Theaterstädter auf Platz 4 Anschluß  an die Tabellenspitze, an der Suhl II einsam seine Kreise zieht.

Uwe Rößner