Bezirksliga Süd, 5. Spieltag 2001/02

ESV Lok Meiningen - SG Trusetal 92   5,5:2,5

Ein überzeugender und verdienter 5,5:2,5 Sieg gelang dem ESV Lok Meiningengen gegen Trusetal. Die Theaterstädter, die berufsbedingt 2 Stammspieler ersetzen mußten, gingen als Favorit in die Partie. Und auch die Einstellung stimmte, denn alle Partien wurden ausgespielt oder entschieden. Das obligatorische Salonhausremis fehlte diesmal.
An Brett 8 boten die Meininger erstmals eines Ihrer Nachwuchstalente auf. An ihrem 12. Geburtstag kam Katrin Sieber zu ihrem ersten Einsatz in der Männermannschaft. Und sie machte ihre Sache ordentlich. Obwohl sie in ihrer Partie von vorneherein nur Aussenseiterchancen hatte, hielt sie lange Zeit mit ihrem Kontrahenten gut mit. Am Ende siegte dann doch die größere Erfahrung ihres Gegners. Dennoch konnte sie in diesem Spiel viel lernen und das läßt für die Zukunft hoffen.
Meiningen lag zwar mit 0:1 zurück, doch beunruhigen konnte das keinen im Saal. Denn nur eine Minute später stellte Matthias Zenk (7) mit einem schönen Erfolg den Ausgleich her. Und nach knapp 3 Stunden Spielzeit erzwangen die Meininger mit einem Doppelschlag die Vorentscheidung. Fast zeitgleich beendeten Peter Lehmann (2) und Uwe Rößner (4) ihre Partien als Sieger. Vera Latka (5), die endlich mal wieder eine Partie ausspielte, baute die Meininger Führung auf 4:1 aus.
Frank Jörges (3) hatte eine undurchsichtige Stellung auf dem Brett, die es sich in einem Einzelturnier duchaus lohnte, noch weiterzuspielen. Auf Grund des aktuellen Spielstandes jedoch ließ er eine dreimalige Stellungswiederholung zu und stellte somit mit einem Remis den Mannschaftserfolg sicher. Joachim Grube (6) verdarb leider wieder einmal eine aussichtsreiche Position zum Verlust. Nichts für schwache Nerven war die Partie an Brett 1. Siegfried Müller zwang seinen Kontrahenten schon früh zu hohem Bedenkzeitverbrauch, was sich bezahlt machen sollte. Der Trusetaler, mit nur noch 5 gegen 50 Minuten auf der Uhr, wähnte sich auf Grund eines Freibauern in Vorteil. Doch Müller wehrte diesen Bauern mit seinem König ab, lediglich ein paar Schachgebote der Dame mußte er noch über sich ergehen lassen. Nach dem erzwungenen Damentausch bot der Trusetaler in verlorener Position Remis, was Müller natürlich ablehnte. Nur wenige Sekunden später fiel das Blättchen des Trusetalers und die Art und Weise, in der er seinen König umschmiss zeigte, wie groß die Enttäuschung über die Niederlage war. Mit diesem verdienten und überzeugenden Sieg rückten die Theaterstädter auf den dritten Rang in der Tabelle vor.

Uwe Rößner