Bezirksliga Süd, 4. Spieltag 2002/03

ESV Lok Meiningen - SV Schmalkalden   5 : 3

Im Kreisderby behielten die Schachspieler des ESV Lok Meiningen gegen die Gäste aus Schmalkalden verdient mit 5:3 die Oberhand.
Obwohl die Theaterstädter nicht optimal in die Saison gestartet waren, ging man recht optimistisch in dieses Spiel. Die Erfolge der letzten Jahre (3 Siege und 2 Unentschieden) sowie ´alle Mann an Bord´ gaben auch allen Grund dafür. Frank Jörges (Brett 4) hatte mit Dr. Weigend den nominell stärksten Gast vor dem Brett, dieser unternahm jedoch keine Gewinnversuche und vereinfachte die Stellung durch Abtausch, so dass das Remis folgerichtig war. Und auch in der Partie von Axel Lehmann (3) war nicht viel los. Nach einem ungenauen Eröffnungszug (Tempoverlust) sah er keine Chance auf kurzfristigen Vorteil und nahm das Remisangebot seines Kontrahenten an. Das Spiel von Peter Lehmann (2) verlief lange Zeit recht ausgeglichen, im Endspiel setzte sich jedoch die größere Routine des Theaterstädters durch. Als sein Gegner nach einem schwachen Zug durch eine Springergabel Haus und Hof verlor, ging Meiningen mit 2:1 in Führung. Uwe Rößner (6) spielte in der Eröffnung nicht druckvoll genug, schaltete dann später gar auf Verteidigung um und ließ eine Bauernschwäche zu. In leicht schlechterer Stellung war er über das zweite Remisangebot seines ängstlichen Gegners nicht unerfreut. Eine gute Partie lieferte erneut Siegfried Müller am Spitzenbrett. Er wählte die Fianchetto-Variante im Königsindisch und lehnte insgesamt 3 Remisangebote seines Kontrahenten ab. Dieser ließ den Abtausch des schwarzfeldrigen Läufers zu und vergab damit sämtliche Angriffsmöglichkeiten. Als dann Müller seine Dame für beide Türme gab und zudem noch die bessere Stellung innehatte, war der Rest für ihn nur noch Formsache.
Meiningen führte jetzt 3,5:1,5 und benötigte nur noch einen Punkt für den Sieg. Und das sollte bei noch drei offenen Begegnungen eigentlich machbar sein. Doch Jan Grube (5) brachte ungewollt noch einmal etwas Spannung in das Match. Er behandelte seine Eröffnung schlecht und so gelang es seinem Gegner, die Entwicklung des Königsspringers empfindlich zu stören und gar die Rochade zu verhindern. In der gewohnten Zeitnot des Meiningers ließ sein Gegner gar den Damengewinn aus und setzte wenige Züge später matt. Schmalkalden war noch einmal herangekommen.
Doch Vera Latka (7) ließ nichts anbrennen. Nachdem sie die Abtauschvariante in der Slawischen Verteidigung wählte, verlief die Partie recht ausgeglichen. Latka war kampfeslustig gestimmt und lehnte folgerichtig mehrere Remisangebote ab. Im Endspiel dann spielte sie ihre ganze Klasse aus und drang mit dem König in die feindliche Stellung ein. Mit einem starken Zwischenzug verhinderte sie, dass dies ihrem Gegner auch gelang. Sie hatte anschließend keine Mühe mehr, dann das Bauernendspiel zu gewinnen. Damit war der Sieg der Theaterstädter perfekt. Das Remis von Joachim Grube (8), der im Endspiel leider die Möglichkeit übersah, sein Spiel mit dem vollen Punkt zu beenden, war somit bedeutungslos. Mit diesem schönen Erfolg verbesserten sie die Meininger in der Tabelle auf Rang 2.
Für den ESV Lok war dieses Wochenende besonders erfolgreich. Denn auch die zweite Vertretung kam gegen Steinbach-Altersbach 2 zu einem vor allem in dieser Höhe nicht erwarteten 6:2 Erfolg. Damit logiert die Zweite in der Bezirksklasse Süd auf Rang 3 und sollte mit dem Abstiegskampf in dieser Saison nichts mehr zu tun haben.

Uwe Rößner