Bezirksliga Süd, 8. Spieltag 2002/03

ESV Lok Meiningen - SC Suhl II   2 : 6

Im Spitzenspiel der Bezirksliga Süd verloren die Schachspieler des ESV Lok Meiningen gegen den Spitzenreiter Suhl II deutlich mit 2:6. Die Gäste stehen damit vor dem letzten Spieltag als Aufsteiger in die Landesklasse fest.
Die Situation vor dem Spieltag war klar. Meiningen mußte hoch gewinnen, wollte man die Entscheidung um den Aufstieg in die Landesklasse noch auf den letzten Spieltag vertagen. Die Gäste aus der ehemaligen Bezirksstadt konnten sich dagegen selbst eine knappe Niederlage leisten. Doch selbst das mußten die Theaterstädter, die in Stammbesetzung antraten, erst einmal schaffen.
Für Meiningen begann die Begegnung auch recht verheißungsvoll. Axel Lehmann (Brett 3)erspielte mit den schwarzen Steinen ein Remis. Noch etwas besser machte es Uwe Rößner (6). Er lehnte zunächst ein Remisangebot seines Gegners nach dem frühzeitigen Damentausch  ab. Im Glauben auf ein ruhiges Geschehen spielte der Suhler nur einen kurzen Moment zu sorglos und kam auf Grund von Entwicklungsrückstand in eine etwas schlechtere Position. Beim Versuch, sich zu befreien aktivierte er seinen König, was jedoch plötzlich einen Einschlag von Rößner ermöglichte, die Partie war entschieden. Peter Lehmann (2) büßte zunächst durch eine Springergabel die Qualität ein und einige seiner Mannschaftskameraden befürchteten schon ein ungünstiges Ende dieser Partie. Doch Lehmann positionierte seine Figuren geschickt, der Suhler unternahm keine Gewinnversuche mehr und lenkte in die Punkteteilung ein. Meiningen führte somit 2:1 und so schlecht sah es zu diesem Zeitpunkt eigentlich gar nicht aus. Lediglich die Partie an Brett 8 sah etwas verdächtig aus. Doch Fortuna wandte sich in diesem Moment komplett den Gästen zu, denn alle fünf noch ausstehenden Spiele gingen verloren. Am mangelnden Kampfgeist hat es aber nicht gelegen. 4 Partien sahen die Meininger Spieler in Zeitnot, ein Zeichen, wie intensiv man nach Wegen suchte, den Gegner zu fordern. Und so gingen dann auch einige Spiele verloren, weil man auf Grund der besonderen Tabellensituation doch die etwas riskantere Variante wählte, was sich letztendlich aber nicht auszahlte. Die Gäste aus Suhl gewannen dieses Spiel völlig verdient und stehen damit schon vorzeitig als Aufsteiger fest. Die Theaterstädter können damit das letzte Spiel gegen den bereits als Absteiger feststehende Mannschaft aus Steinheid zu einem gemütlichen Sonntagsausflug nutzen.
Besonders erfreulich ist in dieser Saison die zweite Vertretung aus der Theaterstadt, die sich nach einem überzeugenden 6:2 Erfolg über Brotterode in der Bezirksklasse auf den dritten Platz vorschob. Vor der letzten Runde hat man sogar noch theoretisch die Chance, in die Bezirksliga aufzusteigen - durch einen Erfolg über Bad Salzungen II. Für ein zu Beginn der Spielzeit als Abstiegskandidat gehandeltes Team eine tolle Saison.

Uwe Rößner