Bezirksliga Süd, 9. Spieltag 2002/03

Schachfreunde Steinheid - ESV Lok Meiningen         3 : 5

Dem letzten Spieltag konnte Lok gelassen entgegensehen. Schon vor dem Ausflug auf den Rennsteig stand Suhl als Aufsteiger in die Bezirksliga fest und der langjährige Gegner aus Steinheid „darf“ den steinigen Weg in die Bezirksklasse antreten. Der erhoffte Sieg sollte den zweiten Tabellenplatz sicherstellen. Aus beruflichen Gründen trat der ESV nur mit 7 Spielern ohne Jan Grube beim Gegner an, welcher allerdings ähnliche Probleme zu verzeichnen hatte und auch ein Brett freilassen musste. Frank Jörges (4) „durfte“ so einen freien Tag genießen und pünktlich um 9.00 Uhr zum Anzug stand es schon 1:1. Auch das Geschehen auf den Brettern sah lange Zeit recht friedlich aus. So kamen Joachim Grube (8) und Uwe Rößner (6) auch bald zur Punkteteilung. Axel Lehmann konnte sich relativ schnell ein Übergewicht erarbeiten und seinen Gegner genüsslich zusammenschieben, ein jederzeit sicherer Punkt war die Folge. Diese Führung war jedoch nur von kurzer Dauer, da sein Bruder Peter (2) nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Einige ungenaue Züge gegen seinen hochmotivierten Gegner zwangen ihn nach Materialverlust zur Aufgabe. Damit war die Entscheidung noch einmal hinausgezögert. Siegfried Müller an Brett 1 und Vera Latka (7) konnten jedoch bei guten Stellungen mit Angriff auf Vorteil hoffen. Mit schönen Kombinationen gewann Müller eine Figur. Latka dagegen schaffte es, mit zwei verbundenen Freibauern und Turmunterstützung den Gegner vor unüberwindliche Probleme zu stellen. Beide Gegner streckten zur Mittagszeit ihre Waffen.
Mit diesem Sieg konnte der ESV Lok Meiningen auch in diesem Jahr eine gute Saison vorweisen. Ein sicherer zweiter Platz ist als deutliche Steigung zu werten. Dass das heimliche Liebäugeln mit dem Aufstieg in die Landesklasse nicht realisiert werden konnte, lag daran, dass mit dem SC Suhl eine sehr ausgeglichene Mannschaft souverän und ohne schwächere Momente hier den Unterschied ausmachte. Da Vorjahresaufsteiger Steinbach/Altersbach nach nur einjährigem Gastspiel wieder aus der Landesklasse zurückkommt, dürften sich die Ansprüche an die kommende Saison nahtlos aus der aktuellen Spielzeit ableiten. Nur bei großer mannschaftlicher Geschlossenheit ohne die üblichen Ausrutscher ist der Traum vom eventuellen Aufstieg realisierbar.
Die Leistungen der Einzelnen im Überblick:
Brett 1: Siegfried Müller - 4 Punkte aus 8 Spielen: 50% sind am ersten Brett eine respektable Leistung, da hier die mit Abstand stärksten Gegner zu verzeichnen sind.
Brett 2: Peter Lehmann - 5,5/9: eine gutes Jahr, der Abfall in den letzten 3 Runden verhinderte eine großartige Saison.
Brett 3: Axel Lehmann - 6/8: saubere Leistung, trotz berufsbedingter Trainingsabstinenz ungeschlagen und prozentual das beste Ergebnis.
Brett 4: Frank Jörges - 3,5/7: mit steigendem Selbstbewusstsein sollte sich die hohe Remisquote (5 mal) durch den einen oder anderen Sieg verbessern lassen.
Brett 5: Jan Grube - 3/7: wenn wieder mehr Zeit zum Training vorhanden ist, sollte das vorhandene Potential besser ausgeschöpft werden können.
Brett 6: Uwe Rößner - 6,5/9: die kleine Schwäche vom vergangenen Jahr ist vergessen; die zweitbeste Performance lässt für die nächste Saison an einem höheren Brett hoffen.
Brett 7: Vera Latka - 6,5/9: der gilt gleiche Kommentar wie bei Rößner.
Brett 8: Joachim Grube - 3,5/9: eine Steigerung ist zu verzeichnen, bei besserer Nervenstärke ist noch mehr drin.

Peter Lehmann

Die Abschlusstabelle:
 1. SC Suhl II                   50,5  16:2
 2. Lok Meiningen                41,5  13:5
 3. TSG Ruhla II                 38,0  12:6
 4. SC Rennsteig                 34,5   9:9
 5. SV Schmalkalden 04           35,5   8:10
 6. SG Trusetal 92               32,0   8:10
 7. SG Barchfeld/Breitungen II   29,5   8:10
 8. SV Wartburgstadt Eisenach II 35,5   7:11
 9. TSV 1883 Benshausen          35,0   6:12
10. Schachfreunde 1923 Steinheid 28,0   3:15