Bezirksliga Süd, 4. Spieltag 2003/04

ESV Lok Meiningen - TSG Ruhla II   5 : 3

Erneut rissen die Schachspieler des ESV Lokomotive Meiningen beim 5:3 Erfolg gegen Angstgegner Ruhla II keine Bäume aus. Wenigstens holten sie diesmal beide Punkte...

Manche Mannschaften liegen einem einfach nicht, auch wenn es dafür keine rationale Erklärung gibt. Ruhla II gehört zweifelsohne dazu. Obwohl die Gäste nur mit 7 Spielern anreisten, zitterten sich die Theaterstädter regelrecht zum Sieg.
Nicht einmal 2 Stunden benötigten die Gäste aus der Uhrenstadt, um den Ausgleich herzustellen. Peter Lehmann am Spitzenbrett beging einen schweren Eröffnungsfehler und mußte schon sehr früh seinem König frei geben. Glücklicherweise brachte Uwe Rößner (5) die Meininger wieder in Führung. Sein Gegner griff zu forsch an und vernachlässigte dabei die eigenen Figurenentwicklung. Diesen Vorsprung hielt Rößner bis ins Endspiel fest und verwertete dort seinen Vorteil sicher. Damit stand es 2:1, doch an den ausstehenden fünf Brettern sah nichts nach 2,5 Punkten für Meiningen aus. 2 Partien waren klar verloren und eine Dritte stand auf der Kippe. Doch Siegfried Müller (4) zeigte, daß man nicht zu früh aufgeben sollte. Sein jugendlicher Kontrahent brachte sich selbst um den Lohn und verdarb eine klar gewonnene Partie doch noch zum Remis. Glück für Meiningen. An Brett 3 betätigte sich mittlerweile Axel Lehmann als Bauernräuber. Ohne irgendwelche Schwächen in der eigenen Stellung zuzulassen, nahm er seinem Gegner einen nach dem anderen Bauern weg. Als Bauer Nummer 4 anstand, hatte der Gast dann endlich keine Lust mehr und gab auf. Meiningen hatte jetzt plötzlich 3,5 Punkte und wenigstens ein Remis sollte doch noch machbar sein. In der Zwischenzeit gab Vera Latka (6) ihren Kampf gegen die feindliche Übermacht aus. Sie berechnete einen Bauernvorstoß falsch und verlor dabei die Qualität. Da sich ihr Gegner anschließend keine Blöße mehr gab, blieb nur noch die Kapitulation. An Brett 7 lieferte sich Jan Grube mit seinem Gegner ein sehr positionelles Gefecht. Verzahnte Bauernketten, keine Schwächen und nur noch zwei Leichtfiguren auf jeder Seite ließen keine Gewinnversuche zu und so war das Remis folgerichtig. Die Entscheidung zugunsten von Meiningen fiel dann an Brett 2. Frank Jörges geriet zunächst in Bauernnachteil. Allerdings gelang es ihm, den feindlichen König einzuklemmen, so daß Schwarz eigentlich keine Gewinnversuche machen konnte. Sein Gegner riskierte es trotzdem und verlor prompt die Partie.
„Ende gut, alles gut“ ist wohl das Fazit dieses Tages. Da die SG Rennsteig in Benshausen nur zu einem 4:4 kam, übernahm Meiningen in der Bezirksliga wieder die alleinige Tabellenführung. Die zweite Vertretung konnte in der Bezirksklasse leider nicht an die starke Leistung in der letzten Runde anknüpfen und schlug sich gegen Schweina quasi selbst. Bei der 3:5 Niederlage schmiss man 2 klar gewonnene Stellungen weg und fiel in der Tabelle zurück.

Uwe Rößner