Bezirksliga Süd, 5. Spieltag 2003/04

TSV 1883 Benshausen - ESV Lok Meiningen  3 : 5

Mit einem ungefährdeten 5:3 Erfolg in Benshausen starteten die Schachspieler des ESV Lokomotive Meiningen erfolgreich in das neue
Jahr. Und endlich stimmte auch die gezeigte Leistung.
Als Favorit reisten die Theaterstädter nach Benshausen. Doch diese Mannschaft, die sehr homogen besetzt ist, will erst einmal bezwungen werden und so gingen die Gäste sehr konzentriert zu Werke.
Siegfried Müller (Brett 3) begann in seiner Partie recht forsch, doch sein Gegner hielt dagegen und als der erste Angriff abgewehrt war endete die Partie recht schnell mit Remis. Frank Jörges (2) wählte die Holländische Verteidigung und kam nie in Schwierigkeiten. Auch hier gab es ein schnelles Remis. Die erste Entscheidung reifte dann an Brett 7. Für Hans-Joachim Leyh war es kein einfaches Spiel, ging es schließlich gegen seinen alten Verein. Doch Leyh griff mutig an und hatte zunächst auch etwas Glück, als er einen Abtausch falsch berechnete und sein Gegner eine Bauerngabel übersah, die den Meininger einen ganzen Turm und damit wohl auch die Partie gekostet hätte. Doch so erhielt Leyh einen gefährlichen Freibauern, was ihm dank sehr guter Endspielführung den ganzen Punkt einbrachte. Leyh ist damit der TopScorer der Theaterstädter: 4 Punkte aus 4 Spielen, Mister 100%! Meiningen war jetzt mit 2:1 in Führung gegangen. In der Begegnung von Vera Latka (5) konnte sich keiner der Spieler so richtig durchsetzen und folglich einigte man sich friedlich. Heiko Maaß (8), als Ersatzmann ins Team gekommen, machte seine Sache ordentlich. Niemals stand er schlechter, im Gegenteil: er hätte sogar gewinnen können. Maaß übersah jedoch den Gewinnzug und so war auch hier die Punkteteilung folgerichtig und letztendlich wohl gerecht.
Peter Lehmann, mit Weiß am Spitzenbrett, fand nach zuletzt nicht unbedingt überzeugenden Leistungen zu alter Stärke zurück und sorgte für die Entscheidung. Schwarz konnte zwar zunächst alle Angriffsbemühungen vereiteln, doch nach einem Generalabtausch beherrschte der Meininger das Zentrum und nach und nach das ganze Brett. Er begann eine Attacke mit einem einzelnen Bauern auf den feindlichen König, was seinen Gegner  dazu verleitete, die schwarze Königsstellung zu entblößen. Es war schon sehenswert, wie Lehmann daraufhin die Stellung auseinandernahm. Meiningen führte jetzt 4:2 und benötigte nur noch ein halbes Pünktchen zum Sieg. Und das kam von Brett 4.
Der Gegner von Uwe Rößner verzichtete darauf, ihn unter Druck zu setzten und so kam der Meininger nach und nach zu Gegenspiel, was schliesslich in einem Bauerngewinn mündete. Als Lehmann sein Spiel gewonnen hatte, bot Rößner seinem Kontrahenten sofort Remis an, was dieser natürlich akzeptierte. Meiningen hatte den Mannschaftskampf damit gewonnen und die Partie von Jan Grube (6) wurde bedeutungslos. Da es sich auch hier um ein recht ruhiges Spiel handelte, welches nie die Remisbreite verließ, war die Punkteteilung folgerichtig.
Diese Begegnung sollte den Meiningern Zuversicht für den nächsten Spieltag verleihen, denn keiner stand in seiner Partie schlechter. Und Anfang Februar empfängt der Tabellenführer den Zweiten SC Rennsteig zum Spitzenspiel. Bei einem Meininger Sieg wäre das schon fast eine Vorentscheidung...

Uwe Rößner