Bezirksliga Süd, 6. Spieltag 2003/04

ESV Lok Meiningen - SG Rennsteig  3 : 5

Im Spitzenduell der Bezirksliga Süd unterlagen die Schachspieler des ESV Lok Meiningen dem SC Rennsteig mit 3:5 und verloren damit nicht nur die Tabellenführung.
Als die Gäste aus Kleinschmalkalden in Meiningen eintrafen, war klar, woher der Wind weht: man hatte fast Bestbesetzung aufzubieten. Und obwohl die Theaterstädter nicht in Stammaufstellung spielen konnten, brauchte man sich nicht zu verstecken und konnte der Begegnung relativ gelassen entgegensehen. Auf Grund der Tabellensituation hätte man sogar mit einem Unentschieden leben können.
Besser hätte dieser Kampf nicht beginnen können. Der Gegner von Frank Jörges (Brett 2) unterschätzte die weißen Angriffsmöglichkeiten des Colle-Systems und geriet schnell in Verluststellung. Meiningen führte zeitig mit 1:0. Schnelle Remisen von Axel Lehmann (3) und Siegfried Müller (4) führten zum 2:1 Zwischenstand. Im Nachhinein betrachtet vielleicht nicht die günstigste Strategie, zu diesem Zeitpunkt ahnte das aber noch niemand. Peter Lehmann am Spitzenbrett verteidigte sich ziemlich passiv und in einem Spiel mit entgegengesetzen Rochaden gewinnt zumeist der Schnellere. Das war an diesem Tag der Gast, Rennsteig hatte zum 2:2 ausgeglichen. Die hinteren Bretter würden also über den Ausgang entscheiden müssen. Und hier sah es für Meiningen eigentlich nicht schlecht aus, die Bretter 6 und 8 standen deutlich besser, wenn nicht sogar auf Gewinn. Doch zunächst einigte sich Hans-Joachim Leyh (7) mit seinem Kontrahenten auf Remis. Ein Weiterspielen wäre auf Grund einer  Bauernschwäche zu riskant gewesen. Vera Latka (6) hatte sich nach einem schön vorgetragenen Angriff eine Gewinnstellung erspielt. Doch leider versagten im entscheidenden Moment die Nerven und sie verlor.
Rennsteig hatte jetzt 3,5 Punkte und Meiningen ein Problem. Ulrich Welsch (8), der nach zuletzt sehenswerten Partien in verschiedenen Turnieren als Ersatz ins Team gekommen war, machte seine Sache zunächst sehr ordentlich. Ein gedeckter Freibauer, der zudem noch als Mehrbauer auf dem Brett war, sollte normalerweise Ausreichen, die Gegnerin unter Druck zu setzen. Doch zu aller Überraschung und sichtlicher Freude der Gäste ging auch diese Partie verloren.
Rennsteig hatte den Kampf jetzt zwangsläufig gewonnen, die Partie von Uwe Rößner (5) war bedeutungslos geworden, so daß er das sofortige Remisangebot seines Widerparts annahm. Meiningen verlor mit dieser Niederlage nicht nur die Tabellenführung, sondern vermag jetzt aus eigener Kraft nicht mehr aufzusteigen. Das ist sehr schade, machte man sich nach  starken Neuzugängen dieses Jahr berechtigte Hoffnungen, dieses Ziel endlich einmal zu erreichen. Doch realistisch betrachtet muß man solche Begegnungen gewinnen, sonst hat man in der Landesklasse nun wirklich nichts verloren...
In  der Bezirksklasse hielt die zweite Vertretung mit einem 5:3 Erfolg über Bad Salzungen II Anschluß an die Tabellenspitze und verteidigte Platz 3.
 

Uwe Rößner