Landesklasse West, 1. Spieltag 2004/05

ESV Lok Meiningen - SV Wartburgstadt Eisenach   2 : 6

Mit zwei Niederlagen starteten beide Vertretungen des ESV Lok Meiningen in die neue Saison. Während die erste Mannschaft gegen Eisenach mit 2:6 arg unter die Räder geriet, mußte sich die zweite Vertretung Mitaufsteiger Steinheid mit 3,5:4,5 knapp geschlagen geben.
Die erste Vertretung empfing in der Theaterstadt die Gäste aus Eisenach. Und obwohl der Aufsteiger in Bestbesetzung antreten konnte, durfte man sich nicht unbedingt Chancen ausrechnen. Doch zunächst lief es recht verheißungsvoll an. Uwe Rößner, in dieser Saison an Brett 2 vorgerückt, kam mit den weißen Steinen zu seiner Lieblingseröffnung. In einer komplizierten Stellung scheuten beide Spieler das letzte Risiko und so einigte man sich in Anbetracht einer kaum zu vermeidenden Springer-Schaukel mit Dauerschach auf Remis. An Brett 4 war Siegfried Müller ganz in seinem Element. Er bekam eine Eröffnung aufs Brett, die er ganz locker aus dem Handgelenk spielen konnte, ohne dabei groß Bedenkzeit zu verbrauchen. Als die Uhr seines Gegners schon 1 Stunde anzeigte, lag Müllers Zeitverbrauch bei gerade einmal 5 Minuten. Dieser Vorteil reichte. Als es auf die Zeitkontrolle zuging, verschärfte Müller das Spiel und opferte die Qualität. Dies brachte ihm nur wenige Züge später dafür zwei ganz gefährliche Freibauern ein - eine sehr schöne Abwicklung des Meiningers. In der unvermeidlichen Zeitnot des Gegners fuhr Müller dann schließlich den ganzen Punkt ein. Ulrich Welsch (8) steht vor seiner ersten Saison in der ersten Mannschaft. Nach sehr guten, leider aber manchmal auch etwas wechselhaften Leistungen im ersten Meininger Jahr war man auf sein Abschneiden gegen einen starken Prof. Mauruschat gespannt. Und Welsch hielt dem Druck stand. Nicht nur, daß er am Ende ein sicheres Remis erreichte, übersah er im Mittelspiel sogar die Gewinnfortsetzung. Dennoch ein starkes Ergebnis. Die anderen Meininger Spieler agierten weniger glücklich, sie verloren allesamt ihre Partien. Vera Latka (7) opferte im Mittelspiel eine Figur gegen zwei Bauern. Leider schlug dies nicht durch und so mußte sie nach langem Kampf die Waffen strecken. Heiko Maaß (6), ebenfalls als Neuzugang im vergangenen Jahr ins Team gekommen, wurde positionell überspielt und verlor. Jan Grube (5) büßte durch einen Eröffnungsfehler die Rochade ein. Sein Spiel wirkte anschließend sehr gekünstelt und sein Gegner hatte keine Mühe mehr. An Brett 3 stand Frank Jörges (3) lange Zeit ausgeglichen. Im Mittelspiel übersah er eine gute Fortsetzung, die das Spiel seines Gegner vollständig gelähmt hätte. Zeitnot kostete einen Bauern und damit auch das Spiel.
Peter Lehmann am Spitzenbrett verlor durch einen taktischen Fehler die Qualität und mühte sich fortan in einer etwas schlechteren Stellung. Alle Versuche, sich doch noch in den Remishafen zu retten, wurden von seinem Gegner vereitelt.
Eisenach war eine gute Möglichkeit, um den Zustand der Mannschaft zu testen. Bleibt zu hoffen, daß diese Leistung  ein einmaliger Ausrutscher gewesen ist. Gelegenheit, die Schmach auszuwetzen, hat man gleich in der nächsten Runde. Gegen Burgtonna/Gotha sollte schon etwas möglich sein. Eine starke Steigerung ist dafür aber zwingend erforderlich.

In der Bezirksliga Süd hatte es die Zweite Vertretung mit Mitaufsteiger Steinheid zu tun. Und gegen diese, normalerweise bessere Mannschaft, konnte man vor Jahresfrist bereits sensationell gewinnen. Als Steinheid am Sonntag mit nur 7 Spielern erschien, keimten erste Hoffnungen auf. An 5 Brettern einigte man sich auf Remis, an den Brettern 1 und 2 jedoch wurde der Kampf verloren, als man in aussichtsreicher Position  fehl griff und die Partie verlor. Schade.

Uwe Rößner