Schach: Saison 2009/10, Spieltag 9

Landesklasse West: SC Leinefelde - ESV Lok Meiningen I   4,5 : 3,5
Bezirksliga Süd: SV Wartburgstadt Eisenach II - ESV Lok Meiningen II  3 : 5
Bezirksklasse Süd: ESV Lok Meiningen III – SG Glücksbrunn Schweina   1,5 : 6,5

Landesklasse West: Eine weite, jedoch recht entspannte Reise sollte es werden, die Fahrt nach Leinefelde. Für die frühe Abfahrtszeit um 7.00 Uhr am Sonntag morgen wollten sich die Meininger mit einem Auswärtssieg entschädigen, obwohl bereits zwei Brettpunkte zur sicheren Vermeidung der eventuellen Relegation ausreichend gewesen wären. Angesichts dieser entspannten Ausgangslage und mit dem Anliegen, der zweiten das „Wunder von Eisenach“ zu ermöglichen, durfte Jürgen Grundei erstmals in der ersten Mannschaft seine Visitenkarte abgeben. Grundei zahlte dieses Vertrauen auch umgehend zurück, indem er in einer recht wilden Partie gut dagegen hielt und dem Gegner einen halben Punkt abknöpfte. Zu diesem Zeitpunkt hatte auch schon Webel Junior, der in einer wilden Abwehrschlacht gegen einen überlegenen Gegner lange standhalten konnte und schließlich dennoch kapitulieren musste, eine Partie beendet. Ebenso wie auch von Otte, dessen Partie nie das Remisufer verlassen hatte und der sich somit folgerichtig mit dem halben Zähler zufrieden gab.
Die Meininger Pflicht, sprich der notwendige zweite Brettpunkt, kam standesgemäß von Großmeister Pähtz, der seine makellose Saison mit einem weiteren Sieg krönte. Die Kür jedoch verdarben sich die Meininger selbst. Beginnend mit Lehmann, der nach schönem Start trotz schwarzer Figuren gerade zum Angriff blies. Voller Elan übersah er eine einfache Springergabel, welche umgehend eine Qualität kostete. Nachdem es ihm gelungen war, einen Bauern zurückzuerobern und er wieder Hoffnung schöpfte, „beschloss“ er, per Figureneinsteller die Partie zugunsten der Gastgeber zu beenden. Die Begegnung offen hielt Jörges mit einem sicheren Remis gegen einen stärkeren Gegner. Doch Webel beendete die Saison so, wie sie nahezu komplett lief, ohne Fortune. Nachdem er gegen einen starken Spieler lange hervorragend in schwieriger Stellung mitgehalten hatte, fand er in einem spannenden Zeitnotduell nicht immer den besten Gegenzug und ging schließlich über die Zeit. Damit war der Sieg Grubes, der sich ebenfalls in einem Zeitnotduell durchsetzen konnte, nur noch Makulatur. Die 3,5:4,5-Niederlage ließ sich nicht mehr ändern. Statt des möglichen 4. Tabellenplatzes im Endtableau müssen sich die Theaterstädter nun mit dem 7. Platz abfinden. In Summe können die Meininger über das Ende der Saison froh sein, zu unkonstant waren die Leistungen. Während GM Pähtz alle seine 7 Einsätze gewann (2 Mal ließen ihn die gegnerischen Mannschaften ins Leere laufen), gelang Webel (Brett 2) in dieser Serie kein Saisonsieg. Eine wiederum gute Bilanz kann von Otte (3) mit 6 Punkten aus 9 Partien vorweisen. Daraufhin folgten mit Lehmann (4) und Grube (6) zwei Spieler, die eine sehr schlechte Performance (3,5 bzw. 3 Punkte) aufwiesen. Beide sind in der nächsten Saison in der Pflicht zu zeigen, dass sie es besser können. Jörges (7) kann mit 6 aus 8 und einer niederlagenfreien Serie sehr zufrieden sein. Nachwuchstalent Hocke (8) verlor nach starkem Start etwas den Faden, zeigte gegen Saisonende aber wieder, was in ihm steckt. In Summe mit 4 Punkten gegen einen starken Gegnerschnitt dennoch ein gutes Resultat. Zu erwähnen ist noch, dass die wechselnden Ersatzspieler aus der zweiten Mannschaft durchweg eine gute Figur machten, der „Unterbau“ sitzt den Etablierten also teilweise stärker im Nacken, als ihnen lieb sein kann.

Bezirksliga Süd: Mit ihrem überraschenden 4:4 gegen Vacha hatte sich die zweite Mannschaft die Chance eröffnet, mit einem sehr ambitionierten 5,5:2,5-Sieg in Eisenach doch noch die Klasse aus eigener Kraft zu halten. Außer dem fehlenden Welsch in Bestbesetzung antretend, wäre das „Wunder von Eisenach“ auch fast gelungen. Weiß am Spitzenbrett knackte mit seinem Sieg die 50-%-Grenze, Hartmann gewann ebenfalls. Weitere 2,5 Punkte holte die Nachwuchsgruppe. Hocke gewann sein Gastspiel, ebenso wie Rosenberg, der in Summe mit 3,5 aus 6 eine phantastische Saison hinlegte. Weger hielt Remis, seine 3,5 aus 8 sind ebenfalls ein Pfund, mit dem die Meininger zukünftig noch stärker wuchern können. Das leider letzte Zählbare holte ebenfalls mit einem Remis Latka, die mit ihren 5 aus 9 ebenfalls zufrieden sein kann. Nicht punkten konnte an diesem Tag Grube sen., der mit seinen 2 Punkten in Summe eine Saison unter seinen Möglichkeiten vollendete. Zur tragischen Figur des Tages entwickelte sich jedoch ausgerechnet der sehr engagierte Mannschaftleiter Schmidt. Stark erkältet, wollte er im Schicksalsspiel seine Mannschaft nicht im Stich lassen und hatte auch bereits eine Gewinnstellung auf dem Brett erarbeitet. Nach mehreren Stunden verließen ihn jedoch die Kräfte, er verlor sogar noch seine Partie, obwohl bereits ein Remis den ersehnten letzten halben Punkt gebracht hätte. Somit blieb das Wunder aus, der bittere Gang in die Bezirksklasse wurde damit unvermeidbar. Bei konsequenter Fortführung der Nachwuchsarbeit durch Jörges und Schmidt ist ein baldiges Wiedersehen in der Bezirksliga mehr als wahrscheinlich.

Bezirksklasse Süd: Ein 1,5:6,5-Endstand sieht wiederum optisch nicht sehr aufmunternd aus, doch traten auch in der letzten Runde überwiegend die Jüngsten an, um sich mit meist mehrfach so alten und erfahrenen Kontrahenten zu messen. Somit sind die erreichten Remisen durch Nestor Oleak sowie Sebastian Borzel (10 Jahre) und Peter Ender (12 Jahre) weitere schöne Mosaiksteine auf dem Weg der Talente.