Schach: Saison 2010/11, Spieltag 2

Landesklasse West: SK Dingelstädt 1921 - ESV Lok Meiningen I   1,5:6,5
Bezirksliga Süd :
SV Schmalkalden 04 II - ESV Lok Meiningen I   2,5:5,5

Landesklasse West: Vor einem schwierigen Dilemma standen die Mannschaftsleiter des ESV vor dem zweiten Spieltag der Schachligen. Ferienbedingt waren mehrere Ausfälle zu verzeichnen. Auch wenn die erste Mannschaft zumindest nach Papierform beim Aufsteiger in Dingelstädt als Favorit galt, durfte der angepeilte sichere Mannschaftssieg nicht gefährdet werden. Andererseits erhoffte man sich für die zweite Mannschaft in der Bezirksliga beim Treffen in Schmalkalden die ersten wichtigen Zähler für den Klassenerhalt. Somit gingen Mannschafts- und Abteilungsleitung ein gewisses Risiko ein, indem sie nicht wie gewohnt zugunsten der Landesklassevertretung die besten Spieler aus der Bezirksliga entzog, sondern mit Grundei (Brett 7) und dem 12-jährigen Konrad Izdebski (2) hungrigen Alternativen eine Bewährungschance zu geben. Dafür besetzte dann Jan Grube, der aus organisatorischen Gründen nur die kleine Reise nach Schmalkalden unternehmen konnte, das erste Brett in der zweiten Mannschaft.
Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass das größte Abenteuer für die erste Mannschaft die zweistündige Fahrt in Regen und Nebel werden sollte.
Angesichts der Konstellation gingen alle sehr konzentriert zu Werke, was sich schnellstens auszahlen sollte. Die vermeintlichen potentiellen „Opfer“, sprich die Ersatzspieler, positionierten sich sehr solide und erreichten direkt nach der Eröffnungsphase sogar leichte Vorteile. Gemäß der erhaltenen Order, keinerlei Risiko einzugehen, boten sie nach nur einer halben Stunde Spielzeit gleichzeitig Remis, das die beiden Spieler der Gastgeber angesichts der Stellungen auch gerne annahmen. Nachdem anschließend klar wurde, dass ein weiterer Dingelstädter erst gar nicht anreisen konnte, bekam Webel (4) sogar noch einen kampflosen Punkt zugesprochen. Dieses Szenario gab den restlichen Meiningern noch mehr Sicherheit, zumal zu diesem Zeitpunkt an keinem Brett Gefahr drohte. Mehr noch, nachdem Weiß (5) eine schöne Kombination anbringen konnte, welche die gegnerische Stellung komplett zertrümmerte und Großmeister Pähtz am Spitzenbrett ebenfalls schnell in großen Materialvorteil kam, stand es sehr schnell 4:1 für die Gäste. Ein negatives Déjà vu von der Begegnung gegen Breitungen, indem exakt dasselbe Zwischenresultat noch zum 4:4 verdorben wurde, war ebenfalls nicht in Sicht, da sowohl von Otte (3) als auch Lehmann (2) langsam, aber sicher Vorteile herausarbeiten konnten. Lediglich Kunath (6) hatte noch einen langen Weg vor sich, aber auch bei ihm waren noch gute Gewinnchancen zu verzeichnen.
Nach nur 2,5 Stunden Spielzeit war dann die Messe gelesen. Lehmanns Gegner fand eine (Fehl-)Kombination, die ihm statt des erhofften Befreiungsschlages den eigenen Ko-Schlag versetzen sollte. Fast zeitgleich opferte auf Meininger Seite von Otte eine Leichtfigur gegen drei Bauern, was sein Gegenüber so schockte, dass dieser die Partie sofort aufgab, obwohl durchaus noch Gegenwehr möglich gewesen wäre. Damit stand es 6:1. Angedenk der langen Rückfahrt bot Kunath dann in leicht besserer Stellung Remis, was auch akzeptiert wurde. Ein solches Resultat bei einer Gesamtspielzeit von unter drei Stunden hätte sich niemand träumen lassen und sollte eine gute Motivation für das nächste anstehende Duell gegen den alten Rivalen Schmalkalden in der nächsten Runde sein.

Bezirksliga Süd: Die zweite Mannschaft wollte in dieser Hinsicht schon am aktuellen Spieltag eine gute Vorreiterrolle spielen. Durch die starke Besetzung und einem Freipunkt durch Hartmann (Gegner trat an Brett 4 nicht an) mit gesundem Selbstvertrauen ausgestattet, gelang es tatsächlich, die Begegnung zu dominieren. Jan Grube gewann am Spitzenbrett, sein Vater Joachim (5) wollte da nicht nachstehen und besiegte seinen nominell stärkeren Gegner. Nachdem auch Nestor Oleak (6) und der junge Weger (7) ihre Partien gewinnen konnten, stand der Mannschaftssieg fest. Latka (3) steuerte noch ein Remis bei. Somit fielen die durch Unachtsamkeiten verursachten Niederlagen durch Schmidt (2) und J. Webel (8) nicht mehr negativ ins Gewicht. Der erste Schritt zum Klassenerhalt ist somit getan.

Nunmehr gilt es für beide Mannschaften, die schönen Ergebnisse gegen stärkere Gegner zu bestätigen. Kiebitze sind zum ersten Heimspiel am 31.10. ab 9.00 Uhr im Saal der Gaststätte „Bombay“ herzlich eingeladen.