Schach: Saison 2014/14, Spieltag 2

 

Landesklasse West: SV Wartburgstadt Eisenach I - ESV Lok Meiningen I   5,5 : 2,5

Bezirksliga Süd: SG Barchfeld/Breitungen II - ESV Lok Meiningen II   4,5 : 3,5

Kreisliga Süd: SV Schmalkalden 04 III - ESV Lok Meiningen III   4 : 0

 

Einen rabenschwarzen Tag mussten die Meininger Brettkünstler gleich am 2. Spieltag aller Klassen verzeichnen. Die Ausfälle von Jörges und Weiß in der ersten Mannschaft konnten zumindest an diesem Tag nur unzureichend kompensiert werden. Genauso schwer wogen auch die daraus resultierenden Schwächungen der zweiten Mannschaft.

 

Landesklasse West: Trotz der Ausfälle rechneten sich die Gäste gute Erfolgschancen in der Wartburgstadt aus, musste diese doch vor der Saison einige Abgänge von leistungsstarken Spieler verzeichnen. Umso motivierter waren die aufgebotenen Spieler des Rückkehrers in die Landesklasse, ihre Chance zu nutzen. Zu Beginn der Begegnung sah es auch durchweg recht hoffnungsfroh aus, mindestens ausgeglichene Stellungen an allen Brettern gaben Grund, optimistisch zu sein. Doch das schöne Gebilde bekam alsbald Risse. So verlor Webel (Brett 7) durch eine Unachtsamkeit erst Material und dann die Partie. Der Meininger Neuzugang Mher Mikayelyan (Brett 8), der für einige Jahre seine aktive Schachkarriere unterbrochen hatte, verdarb seinen ersten Einsatz in der Landesklasse, indem er aufgrund eines Fehlers das leicht bessere Endspiel verlor. Das erhöhte natürlich den Druck auf die anderen Meininger. Daran änderte sich auch nichts durch den sicheren Punkt, den von Otte (5) lieferte, erst schläferte er seinen Gegner mit kleinlichem Spiel förmlich ein und bestrafte dann einen kleinen Fehler gnadenlos. Lehmann (2), der die Partie zwar nicht dominieren, aber mit den schwarzen Steinen zumindest gut mithalten konnte, sah sich ebenfalls genötigt, mehr Risiko zu gehen. So gab er zugunsten von Initiative im Zentrum den Damenflügel auf und musste einen Bauern geben. Es ergab sich schließlich ein hochkompliziertes Endspiel mit gegenseitigen Drohungen, so dass sich die Kontrahenten in einer Stellung, wo weitere Initiative einer Seite sofort Siegchancen für den Widerpart ergeben hätte, schließlich doch auf Remis einigten. Doch kurz darauf mussten die Meininger den nächsten Rückschlag verkraften. Grube (3) verlor erst die Kontrolle und dann die Partie. Zwischenstand 1,5:3,5.

Den nächsten Unglücksraben des Meininger Ensembles bildeten Hocke (1) und Scheftlein (3). Hocke leistete sich einen leichtsinnigen Zug, der vom Eisenacher Spitzenspieler Minor erbarmungslos bestraft wurde. Scheftlein hatte sich eine hoffnungsvolle, aber nicht risikolose Stellung erarbeiten können. Die schlummernden Gefahren wurden aber mit jugendlicher Leichtigkeit unterschätzt. Nach einem Figurentausch ging die Partie strategisch verloren und bescherte den Meiningern den unschönen Zwischenstand von 1,5:2,5.

Den spielerischen Trostpunkt setzte letztendlich Rosenberg (7), der für die Unterstützung der Mannschaft extra einen geplanten Musikauftritt abgesagt hatte. Gegen einen kampfstarken Eisenacher hatte er recht frühzeitig einen Stellungsvorteil erzielen können, brauchte aber fast fünf Stunden, diesen endlich auch zur Aufgabe zu zwingen. Respekt vor der kämpferischen Leistung des Jugendlichen. Diese Ergebniskosmetik zum immer noch deprimierenden Endresultat zeigt aber dennoch, wie hart jeder Fehltritt in dieser spielstarken Klasse bestraft wird.

 

Bezirksliga Süd: Durch die Abgabe einiger Spieler an die erste Mannschaft wurde die deutliche Favoritenstellung der Meininger gegen die 2. Vertretung der Breitunger zwar geschmälert, dennoch sollte ein klarer Sieg gegen den Rivalen um den Klassenerhalt her. Holland-Cunz (2) und Latka (3) bestätigten mit souveränen Siegen auch diesen Anspruch. Aller Ehren wert auch die beiden Unentschieden von Oleak (6) und Grundei (7) gegen nominell überlegene Gegner. Nach den zu erwartenden Niederlagen der beiden noch nicht lange aktiv spielenden Jugendlichen Gerlach (5) und Burkhardt (8) lag es an den Partien von Dr. Hänisch am Spitzenbrett und Mannschaftsleiter Grube Sen. (4), die noch notwendigen 1,5 Punkte zum Mannschaftssieg zu holen. Während es Dr. Hänisch zumindest noch gelang, gegen den sich heftig wehrenden Gastgeber einen halben Punkt zu sichern, musste Grube nach einem schwierigen Mittelspiel erst den Verlust seines bis dahin aufgebauten Vorteils und später gar der ganzen Partie verzeichnen.

Dieser harte Rückschlag nach dem verheißungsvollen ersten Spieltag muss nun schleunigst aus den Köpfen heraus, um in den nächsten, sehr schwierigen Begegnungen überhaupt eine Chance zu haben, Mannschaftspunkte zu erzielen.

 

Bezirksklasse Süd: Heftig Lehrgeld zahlte der bunte Mix aus zwei Seniorinnen (Henke und Semisch) und 2 Jugendlichen (A. Kümpel und G. Lehmann). Schon nach nur zwei Stunden Gesamtspielzeit stand das wenig schmeichelhafte 0:4 zu Ungunsten der Meininger fest. Übermut wird halt auch schon in den untersten Klassen direkt bestraft. Lehrgeld für Jung und Alt!