Saison 2014/15, Spieltag 4

 

 

Landesklasse West: ESV Lok Meiningen I - SG Barchfeld/Breitungen I   5 : 3

Bezirksliga Süd: ESV Lok Meiningen II - TSV 1883 Benshausen I   1,5 : 6,5

Kreisliga Süd: ESV Lok Meiningen II – VfB 1919 Vacha II  2,5 : 1,5

 

Landesklasse West: Zumindest für die erste Mannschaft war neben dem Auslandsreisenden Hocke nur Webel Jun. als Ausfall zu verzeichnen. Durch das Ergänzen von Leistungsträgern aus der Reserve gab es realistische Hoffnung, das lokale Prestigeduell gegen Breitungen zu gewinnen. Doch der Gegner trat in Bestbesetzung an, so dass ein langer, nervenaufreibender Tag zu erwarten war. Schon zum Start gab es bei Richard Scheftlein am Spitzenbrett leichte Irritationen, als der manchmal zur Exzentrik neigende Breitunger Spitzenspieler Geißhirt zur Inspiration eine kleine Buddhafigur samt Unterlage mit Kiesbett und brennendem Teelicht neben dem Brett platzierte. Als toleranter und selbstbewusster Spieler ließ Scheftlein seinen Kontrahenten gewähren, anstatt das Regelwerk ob des ungewöhnlichen Treibens auf Rechtmäßigkeit zu prüfen. Der Partiebeginn ließ auch noch keine besondere Wirkung der inspirativen Dekoration erahnen, denn Scheftlein konnte die Aktivitäten seines mit Weiß spielenden Kontrahenten locker ausgleichen. Lehmann (Brett 2) hatte etwas mehr Mühe, da sein Gegner offensichtlich viel vorhatte und direkt am Königsflügel angriff, sobald Lehmann die Rochade abgeschlossen hatte. Es entstand eine offene, für beide Seiten recht gefährliche Stellung, besonders die Läufer des Breitungers waren geschickt platziert worden. Ähnlich erging es Jörges (3), er hatte durch einen Ungenauigkeit sehr schnell intensive Angriffsbemühungen zu parieren. Grube (4) und Rosenberg (5) kamen dagegen gut aus den Startlöchern, es entwickelten sich ausgeglichene Partien. Recht schnell freundlich für die Gastgeber sah es bei P. Webel (6) und Holland-Cunz (7) aus. An beiden Brettern hatten die Gastgeber klaren Raumvorteil und konnten ihre Kontrahenten unter Druck setzen. Dr. Hänisch (8) konnte den leicht stärker eingeschätzten Gegner zunächst gut auf Distanz halten.

Schneller als erwartet kam es dann zu den ersten Ergebnissen. Schon nach knapp 3 Stunden Spielzeit einigten sich die beiden Matadoren am Spitzenbrett auf Remis in sehr ausgeglichener, chancenloser Stellung. Dasselbe Resultat, jedoch unter komplett anderen Voraussetzungen, meldete kurz danach Lehmann. Er hatte, motiviert durch den Wunsch auf Gegenspiel, seinen Königsflügel öffnen lassen, dabei aber das gefährliche Läuferpaar des Schwarzen unterschätzt. Allerdings gelang es ihm dann, mit Hilfe seiner gut positionierten Springer tatsächlich entsprechende Gegendrohungen aufzustellen. Er lehnte zum Entsetzen seiner Mitspieler sogar erst ein Remisangebot ab. Allerdings wurde nur wenige Züge später das Geschehen so unklar, dass er dann seinerseits Remis anbot, was dann auch akzeptiert wurde. Eine sehr gute Entwicklung für die Gastgeber, konnte doch kurz danach Peter Webel nach einer sauber geführten Partie den ersten Siegpunkt für Meiningen reklamieren. Auch Rosenberg und Dr. Hänisch beendeten fast zeitgleich ihre Partien, jeweils mit sicheren Punkteteilungen. Da sich damit zur Mittagszeit auch bei den Partien von Holland-Cunz und Grube abzeichnete, dass die zum Sieg fehlenden 1,5 Punkte kommen könnten, machte sich Optimismus breit. Lediglich Jörges hatte zu diesem Zeitpunkt noch die schlechteren Karten, wehrte sich aber verbissen gegen den mit Materialvorteil agierenden, noch sehr siegesgewissen Breitunger. Offenbar war dieser aber zu siegesgewiss, denn leichtsinnigerweise gab er nach einem listigen Zug von Jörges seinen Materialvorteil wieder weitestgehend ab und musste sogar aufpassen, nicht gar noch ins Hintertreffen zu geraten. Inzwischen war der Mannschaftskampf schon entschieden. Holland-Cunz landete einen schönen Sieg, Dr. Hänisch remisierte. So konnten alle noch entspannt zuschauen, wie Jörges sein Duell noch so weit führen musste, bis nur noch die blanken Könige auf dem Brett waren. Remis.

Das Endergebnis von 5:3 kann für die zufriedenen Gastgeber ein Meilenstein zum Klassenerhalt werden, verbunden mit der Freude, im Lokalderby mal wieder die Nase vorn gehabt zu haben.

 

Bezirksliga Süd: Durch Abgabe zweier Leistungsträger an die 1. Mannschaft war von vornherein klar, dass hier die Chance auf große Heldentaten nicht wirklich realistisch war, stellte sich doch mit Benshausen eines der Spitzenteams der Liga vor. Also galt es, möglichst viele Niederlagen zu vermeiden und das Ergebnis im Rahmen zu halten. An den vorderen Brettern gelang das auch gut. Spitzenspieler von Otte entschied ein spannendes Duell für sich, Latka erkämpfte ein achtbares Remis gegen einen höher eingestuften Gegner.

Da an den weiteren Brettern für die Gastgeber kein Blumentopf zu gewinnen war, fiel das Endergebnis mit 1,5:6,5 doch recht drastisch aus, war aber angesichts der Chancen aufgrund Spielstärke angemessen. Gepunktet werden muss hier gegen andere Mannschaften…

 

Kreisliga Süd: Da Gegner Vacha nur zu dritt anreiste, konnte der Jugendliche Bao Anh Lo schon zum Start einen Punkt vermelden. In einer Liga, wo immer nur vier Spieler pro Mannschaft gegeneinander antreten, eine schwere Hypothek. Und nachdem sich dann Marianne Henke mit einer guten Leistung mit einem verdienten halben Punkt für ein Remis belohnen konnte, meldete der jüngste Meininger Spieler, der erst 7-jährige Paul Grube gar einen Sieg an. Somit änderte auch die Niederlage von David Bains nichts mehr am etwas überraschenden Mannschaftssieg der Gastgeber. Ein schöner Erfolg für die Mannschaft.