Saison 2014/15, Spieltag 3

 

Landesklasse West: SV Breitenworbis I - ESV Lok Meiningen I   4 : 4

Bezirksliga Süd: SC Suhl II - ESV Lok Meiningen II   5,5 : 2,5

Kreisliga Süd: SV Schmalkalden 04 III - ESV Lok Meiningen III   3,5 : 0,5

 

Erneut standen die Verantwortlichen des ESV vor der Situation, gleich eine ganze Reihe an Ausfällen kompensieren zu müssen. Im Gegensatz zur 2. Runde wurde entschieden, dieses Mal die 1. Mannschaft bestmöglich zu besetzen, was für die 2. Mannschaft bedeutete, dieses Mal extrem Federn lassen zu müssen.

 

Landesklasse West: schon in den letzten Jahren waren die Duelle mit Breitenworbis immer stark umkämpft. Und auch diese Begegnung wiederholte die Geschichte, auch wenn es anfangs nicht danach aussah. Während die meisten Begegnungen recht ausgeglichen begannen, meinte Lehmann (Brett 2) mit den schwarzen Steinen Aktivität zeigen zu müssen, um die Partie nicht frühzeitig versanden zu lassen. So entwickelte er schon im 4. Zug seinen Damenläufer. An sich ein gutes Ansinnen, aber in der auf dem Brett gespielten Variante des Damenbrettes ein strategischer Fehler, der sofort eine Eigendynamik bekam. Auch Rosenberg bekam kein Bein auf den Boden. Schon sehr zeitig sah er seinen Königsflügel unter starkem Druck. Schon frühzeitig gab es die ersten Friedensschlüsse. Holland-Cunz (6) und Jörges (3) fanden kein Mittel gegen die Vereinfachungen, die von den gastgebenden Spielern forciert wurden. Einziger Meininger Lichtblick zu diesem Zeitpunkt war die Partie am 5. Brett. Hier hatte von Otte mit einem starken Läuferpaar den aktiveren Part. Latka (7) und P. Webel (8) lehnten Remisangebote ab. Angesichts der nicht so guten Aussichten von Lehmann und Rosenberg die richtige Entscheidung. An dem bis dahin scheinbar recht ruhigen Geschehen am Spitzenbrett ging es urplötzlich zur Sache. Der aktuelle U16-Thüringenmeister Scheftlein schlug mit seinem Springer einen gedeckten Bauern. Auf den ersten Blick ein recht übermütig erscheinendes Opfer. Doch der erfahrene Spieler aus Breitenworbis analysierte die Situation korrekt und vermied die Annahme des „Geschenkes“. Stattdessen griff er zum Gegenopfer, ebenfalls verspeiste er mit seinem Springer einen Bauern. Eine wilde Tauschorgie begann…

Indessen mussten sowohl Lehmann als kurz danach auch Rosenberg ihren Kontrahenten gratulieren. Auch Latka und Webel mussten einsehen, dass ein Spielen auf Gewinn mit unwägbaren Risiken verbunden gewesen wären, willigten beide in die angebotenen Punkteteilungen ein. Damit stand es 4:2 für die Gastgeber, die angesichts der verbleibenden beiden Brettern schon Morgenluft witterten. Doch so langsam mehrten sich die Bedenken der Mannen aus dem Eichsfeld. Von Otte hatte mittlerweile sehr viel Raum gewinnen können. Fast alle Figuren befanden sich schon im schwarzen Lager oder bedrohten dieses zumindest. Und auch am ersten Brett kam der Gastgeber immer mehr ins Schwitzen. Obwohl sich die Stellung materiell im Gleichgewicht befand, konnte der Gast aus Meiningen mit seinem König schon das Mittelfeld besetzen. Bei noch verbliebenen Turm und Läufer der richtige Zeitpunkt, die Majestät ins Geschehen eingreifen zu lassen. Durch geschicktes Verbessern der Bauernstruktur gelang es ihm schließlich, den Gegner in Zugzwang zu bringen, um anschließend einen wichtigen Bauern erobern zu können. Währenddessen endete von Ottes Partie mit einem Paukenschlag. Ein Turmopfer gegen zwei Leichtfiguren entschied die Partie für den Meininger. Nur noch 3:4..

Nun kam es auf Scheftlein an. Mit einem Sieg konnte doch noch das wichtige 4:4 erreicht werden. Und tatsächlich. Mit eisernen Nerven gelang es dem Jugendlichen in beeindruckender Manier seinem Kontrahenten langsam, aber sicher zusammen zu schieben und den Gegner zur Aufgabe zu zwingen. Ein großartiger Auftritt, der alle Mitspieler motivieren sollte, das nunmehr anstehende Derby gegen Breitungen positiv anzugehen.

 

Bezirksliga Süd: Leider ging den Meiningern erstmals seit langer Zeit personell die Luft aus. Zu viele fehlten oder mussten in die erste Mannschaft abgestellt werden. Umso erfreulicher war es, dass die verbliebenen sechs Spieler gegen den übermächtigen Konkurrenten aus Suhl immerhin 2,5 Punkte erreichen konnten. Bemerkenswert dabei der starke Sieg von Welsch am ersten Brett. Auch die Remispartien von Oleak, Grundei und dem Jugendlichen Kühn sind aller Ehren wert. Eine gute Motivation für die nächste Begegnung. Kontrahent Benshausen ist sicher als ähnlich schwerer Brocken wie Suhl einzuschätzen.

 

Kreisliga Süd: Die Kreisliga hatte ihren Saisonstart erst jetzt. Sie besteht in der aktuellen Saison nur aus 4 Mannschaften, deshalb wird es ein Hin- und ein Rückspiel geben. Erneut wollen die Meininger hier auch Jung und alt die Möglichkeit geben, entspannt und ohne Abstiegsangst Wettkampfluft zu schnuppern. Als Mannschaftsleiterin agiert wieder die Meininger Seniorin Marianne Henke.

In dieser ersten Runde kam auch Helga Semisch in der dritten Mannschaft zum Einsatz, so dass sich in der Kombination von zwei Senionen mit zwei Kindern eine interessante Altersmischung ergab. Wenigstens einen halben Ehrenpunkt konnte durch ein tapfer erkämpftes Patt nach knapp 60 Zügen der 12-jährige Georg Lehmann erzielen, während der Rest leer ausging, obwohl die Schmalkalder nominell nicht wirklich stärker besetzt waren.