Schach: Saison 2015/16, Spieltag 2

 

Landesklasse West: ESV Lok Meiningen I - SG Trusetal 92   5,5 : 2,5

Bezirksliga Süd: ESV Lok Meiningen II - SG Barchfeld/Breitungen 2   2 : 6

 

Klar vergebene Rollen gab es für beide Meininger Mannschaften am 2. Spieltag in ihren Ligen. Die erste Mannschaft ging in hervorragender Besetzung als Favorit ins Rennen, während die 2. Mannschaft wohl die komplette Saison bevorzugt die Spielwiese für den jüngeren Nachwuchs darstellt. Punktgewinne werden daher Seltenheitswert haben, der Erfahrungsgewinn steht hier im Vordergrund.

 

Landesklasse West: Schon frühzeitig deutete sich an, dass die Meininger Überlegenheit nicht nur die Ausgangslage in Papierform darstellen, sondern den Verlauf der Begegnung prägen sollte. Gleich an mehreren Brettern deuteten sich frühzeitig Vorteile an. Scheftlein (Brett 2) verkomplizierte die Lage in seinem eigenen Stil frühzeitig, was seinem Gegenüber alsbald die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Ähnlich positiv entwickelte sich die Begegnung von Lehmann (4), der sehr gut aus der Eröffnung kam und ein munteres Angriffsspiel in Richtung gegnerischen König betreiben konnte. Auch bei Holland-Cunz (6) war der Vorteil bereits vor Vollendung der Figurenentwicklung sichtbar, da sich der Meininger mit Präzision in Szene zu setzen wusste. Auch in den anderen Begegnungen von Hocke (1), Jörges (3), Grube (5), Latka (7) und Rosenberg (8) hatten die Gastgeber mindestens gleichwertige Chancen zu verzeichnen. Somit war es keine Überraschung, dass nach nur zwei Stunden Spielzeit der erste Punkt für die Gastgeber zu verzeichnen war. Holland-Cunz zeichnete sich hier direkt aus. In kurzer Folge wurden dann die nächsten Ergebnisse gemeldet. Sowohl Hocke als auch Jörges sahen keinen Grund, unnötige Risiken in ihren ausgeglichenen Stellungen einzugehen. Beide nahmen die angebotenen Remisen ihrer Gegner direkt an. Zumal schon kurze Zeit später mit dem souverän herausgespielten Sieg von Scheftlein ein beruhigender 3:1-Vorsprung herausgearbeitet wurde. Der Optimismus der Gastgeber stieg danach weiter, schien sich doch in fast allen noch laufenden Partien alles zugunsten der Meininger zu entwickeln. Zumal mit Rosenberg, einer weiteren starken Meininger Nachwuchskraft, der nächste volle Punkt zu bewundern war. Rosenberg war es gelungen, einige Nachlässigkeiten seines Kontrahenten zu großem Vorteil auszunutzen und zu gewinnen.

Doch gerade in den angenehmsten Momenten sind Rückschläge besonders schmerzhaft. Dass Grube mittlerweile etwas unter Druck geraten war, erschien zu diesem Zeitpunkt noch nicht so tragisch, lediglich sein geschmolzenes Zeitpolster ließ bei den Betrachtern etwas Unsicherheit aufkommen. Tragischer erwischte es Lehmann. Er hatte sich so viele Möglichkeiten herausgespielt, dass er wohl bei der Auswahl des besten Zuges überfordert war und in einem unaufmerksamen Moment eine Leichtfigur durch ein Schachgebot einbüßte. Durch diesen Anfängerfehler betrog er sich selbst um die Früchte seiner Mühen. Aufgabe. Fast ein ähnliches Schicksal ereilte Latka. Auch sie hatte eine glatte Gewinnstellung herausgearbeitet und büßte den Vorteil durch einen leichtsinnigen Zug ein. Jedoch bekam sie für den verlorenen Läufer noch zwei Bauern als Ersatz und konnte so wenigstens noch ein Unentschieden sichern, womit die Meininger den Mannschaftskampf gewonnen hatten. So konnten sich die Gastgeber noch in Ruhe anschauen, wie Grubes Gegner, der unbedingt gewinnen wollte, im Versuch, Grube über die Zeit zu drücken, die Partie noch verdarb und verlor. Das Endergebnis von 5,5:2,5 spiegelte am Ende das Kräfteverhältnis recht gut wider, auch wenn die Verteilung der letzten Punkte schon etwas überraschend kam.

 

Bezirksliga Süd: Das selbst ein ansonsten schlagbarer Gegner wie Barchfeld/Breitungen 2 in dieser Saison ein harter Prüfstein werden würde, war den Beteiligten schon vorher klar. Selbst der kampflose Punkt für Kümpel, dessen Gegner kurzfristig ausgefallen war, machte nicht viel Hoffnung auf Mannschaftspunkte. So kam es dann auch. Erfreulicherweise konnte der Jugendliche Bao Anh Lo in einer schönen Partie gewinnen, so dass das Endresultat von 2:6 für die Verhältnisse noch ein angenehmes Resultat darstellt.