Schach: Saison 2015/16, Spieltag 8

 

Landesklasse West: ESV Lok Meiningen I - SV Randspringer Bad Salzungen I   3 : 5

Bezirksliga Süd: ESV Lok Meiningen II – TSV  1883 Benshausen II   0,5 : 7,5

 

Eine besondere Konstellation in den höheren Ligen erfordert zwischen den beiden Mannschaften, die jeweils Platz 8 in den Landesklassen belegen einen Relegationsentscheid, da gleich mehrere Thüringer Mannschaften aus der Regionalliga absteigen und sich somit auch in den tieferen Klassen die Anzahl der Absteiger erhöht. Diesen 8. Platz sicher vermeiden war das erklärte Ziel vor der Begegnung. Dafür hätte ein Mannschaftspunkt gegen Bad Salzungen gereicht. Doch die Meininger Schachspieler mögen es lieber spannend.

 

Landesklasse West: Recht verhalten begannen die Gastgeber ihre Partien. An den ersten vier Brettern herrschte ein recht ausgeglichenes Kräfteverhältnis, dazu kam, dass sowohl Jörges (Brett 2) als auch Lehmann (3) noch mit den Nachwirkungen der Grippe zu kämpfen hatten. Beide agierten daher besonders sicher und boten zur Kräfteschonung frühzeitig Remis an, das auch jeweils angenommen wurde. Hocke am Spitzenbrett agierte mutiger. Trotz des Anzugsnachteils mit den schwarzen Figuren bemühte er sich frühzeitig, Angriffspotential zu bekommen. Doch sein erfahrener Gegner parierte souverän, so dass sich keine Seite nennenswert in Szene setzen konnte. Am vierten Brett trafen mit Jan Grube und dem Salzunger Altmeister Schulz zwei Strategen aufeinander. Der entsprechend zähe und langatmige Verlauf der Partie war damit vorhersehbar. Holland-Cunz (5) konnte gut gegen Feldmann mithalten. Auch hier deutete sich alsbald ein möglicher Friedensschluss an. Latka (6) dagegen erlebte frühzeitig eine unangenehme Überraschung, als ihr Kontrahent unvermittelt einen Bauern auf der E-Linie „verspeiste“. Der daraus resultierende scheinbare Verlust einer Leichtfigur konnte von dem Salzunger mit einem Gegenmanöver vermieden werden. Da damit zu dem verlorenen Bauern auch noch ein großer strategischer Nachteil kam, war die zu erwartende Niederlage damit absehbar. An Brett 7 hatte der 10-jährige Paul Grube einen schweren Stand gegen einen routinierten Gegner, den er bis zum Mittelspiel hervorragend im Griff hatte. Das Familientreffen der Familie Grube vervollständigte schließlich Joachim Grube. Auch hier deutete sich lange Zeit ein sehr ausgeglichenes Treffen an.  Einige Zeit später holte Holland-Cunz das erwartete Remis und Latka musste kapitulieren. Zur Mittagszeit war der prinzipielle Ausgang der Begegnung schon recht deutlich vorhersehbar, als Hocke gegen den sich sehr umsichtig verteidigenden Gegner ebenfalls nicht über den Friedensschluss hinaus kam. Für das rettende 4:4 hätte aus den drei noch laufenden Partien von drei Mal Grube mindestens zwei Siege kommen müssen. Doch im Endspiel wurde der junge Paul dann doch noch überlistet, woraufhin Nestor Joachim mit vollem Risiko alles probierte, jedoch ausgekontert wurde. Damit wurde der schöne und sehr schwer erkämpfte Punkt von Mannschaftsleiter Jan nur noch zum Zähler in der Brettpunktewertung (vergleichbar mit dem Torverhältnis beim Fußball).

Nunmehr waren die Gastgeber zum Warten auf das Ergebnis von Tabellennachbar Leinefelde verdammt, die mit einem Sieg zumindest gleichziehen konnten. Zum Leidwesen der Meininger gelang ihnen dieser auch, allerdings knapper als befürchtet. In der Endtabelle stehen nun beide Mannschaften auf einem geteilten 7. Platz. Das wiederum führt zu der recht kuriosen Situation, dass der Relegationsplatz 8 nicht sicher zugeordnet werden kann und nun zusätzlich noch ausgespielt werden muss. Quasi die Relegation vor der Relegation. Nunmehr lautet die nächste Aufgabenstellung, lieber Leinefelde das doppelte „Vergnügen“ dieses Nervenkitzels zuzuweisen.

 

Bezirksliga Süd: Durch Abiturprüfungen und immer noch Krankheitsausfällen entscheidend geschwächt, konnten nur vier der acht Bretter besetzt werden. Damit war klar, dass es allenfalls zu „Ehrenpunkten“ reichen konnte. Und tatsächlich, mit den Siegen von Helga Semisch und Andreas Kümpel konnte die Niederlage in einer erträgliche Größenordnung gehalten werden. Ob es zum Klassenerhalt reicht, werden die Relegationsspiele der ersten Mannschaft bestimmen, da im Falle eines Abstieges auch die 2. Mannschaft eine Liga tiefer rutschen würde.