Saison 2016/17, Spieltag 2

 

Landesklasse West: TSG Ruhla - ESV Lok Meiningen I  5 : 3

Bezirksklasse Süd: SC Rochade Steinbach-Hallenberg 2  - ESV Lok Meiningen II  2 : 2

 

Landesklasse West: Nach der Niederlage in Runde 1 sollte beim Aufsteiger in Ruhla ein Sieg her. Leider mussten die Meininger erneut auf zwei starke Spieler verzichten, die nicht zur Verfügung standen. Somit kam erneut der 10-jährige Paul Grube zum Einsatz, wohl wissend, dass er gegen seinen starken Gegner keine echte Chance haben würde. Für den Jugendlichen Philipp Bleck war es gar das Debut in der Landesklasse. Ein spannender Kampf stand zu erwarten. Am Spitzenbrett hatte es Scheftlein mit dem lange Jahre in Meiningen spielenden Wilhelm von Otte zu tun. Ein bekannter Stratege und natürlich guter Kenner des jungen Meiningers. Wie zu erwarten war, spielte von Otte gleich zu Beginn der Partie eine ungewöhnliche Abwandlung der Eröffnung, um damit jede Vorbereitung des Meiningers obsolet zu machen. Das gelang, und in kürzester Zeit war eine chaotische, kaum zu berechnende Stellung entstanden. „Geordnete Verhältnisse“ dagegen herrschten am 2. Brett. Lehmann verzichtete auf jegliche Eröffnungspielereien, er nutzte sein bekanntes Standardrepertoire. Große Überraschungen blieben somit aus, aber Schritt für Schritt konnte Lehmann leichte Fortschritte im Angriffsspiel machen und seinen Kontrahenten etwas ins Schwitzen bringen. Jörges (3) spielte von Beginn an etwas korrekter als der Ruhlaer Spieler, so dass dieser trotz Anzugsvorteil in die Defensive geriet. Bei Grube (4) entwickelte sich das übliche Szenario: verschachtelte Stellungen mit viel Rechenbedarf, hier war frühzeitig ein Zeitnotduell um die Mittagszeit zu erwarten. Holland-Cunz (5) und Latka (6) starteten unspektakulär mit ausgeglichenen Stellungen. Bleck (7) war die Aufregung ob der neuen Liga kaum anzumerken, er ging mutig auf seinen Gegner los und konnte sich alsbald eine vorteilhafte Stellung erarbeiten. Leider konnte er aufgrund fehlender Erfahrung den Vorteil nicht in einen Sieg umsetzen und stimmte vorsichtshalber einem Remisangebot seines Gegners etwas früh zu. Dennoch ein gutes Resultat für den ersten Einsatz. Beim jungen Grube traf der erwartete Ausgang schneller als gedacht ein. Durch ein unbedachtes Manöver verlor Grube schnell eine Leichtfigur und bald darauf die Partie.

Dieses unangenehme Deja vú löste bei den Meiningern natürlich keine Begeisterung aus, da durch den Rückstand das Risiko erhöht werden musste. Am ersten Brett war die Stellung beidseitig so gefährlich geworden, dass ein weiterspielen bei fortgeschrittener Zeit zur reinen Lotterie geworden wäre. Die Kontrahenten einigten sich auf ein Remis. Lehmann hatte sich angriffsmäßig an einem Bauern etwas festgebissen, konnte aber parallel sein Turmpaar auf der offenen Linie platzieren und war recht optimistisch gestimmt. Besser noch ging es Jörges, der sein bedauernswertes Opfer in einer immer unangenehmer werdende Position zurückdrängte. Zum Leidwesen der Meininger kam es bei Latka zu einem ähnlichen Szenario, nur dass hier der Gastgeber den angenehmeren Part des Angreifers hatte. Nach Materialverlust gab Latka auf. Den sich daraus ergebenden 2-Punkte-Rückstand verkürzte kurz danach Jörges, nachdem sein Kontrahent in bereits verlorener Stellung und in Zeitnot auch noch seine Dame einstellte. Die Meininger hofften wieder. In den nächsten anderthalb Stunden durften dann die Meininger, die ihre Partien schon beendet hatten, beobachten, wie sich Lehmann, Grube und Holland-Cunz abmühten, das Unmögliche noch möglich zu machen. Da inzwischen sowohl Grube als auch Holland-Cunz schlechtere Stellungen zu verarbeiten hatten, sank der Optimismus der Beobachter (zumindest der von Meininger Seite) stark. Als es dann auch noch Lehmanns Gegner gelang, die Bedrohungen zu neutralisieren und beide die entstandene „tote“ Stellung remis gaben, war es klar, dass die zweite Niederlage in Folge kaum noch zu vermeiden war. Am Ende gelang es Grube wenigstens noch, ein nicht mehr geglaubtes Remis zu erreichen, während Holland-Cunz für sein notwendig eingeganges Risiko bestraft wurde und verlor.

Damit sind die Theaterstädter gegen den zweiten Aufsteiger Dingelstädt im nächsten Heimspiel bereits zum Siegen verdammt.

 

Bezirksklasse Süd: Einen gemischten Auftritt legte die 2. Mannschaft in Steinbach-Hallenberg hin. Während Dr. Rasch am ersten Brett sicher gewann, verlor Henke an Brett 2. Mannschaftsleiterin Semisch siegte klar (Brett 3). Damit war die Partie Georg Lehmann das Zünglein an der Waage. Leider konnte der Jugendliche den sich nach gutem Start erarbeiteten Vorteil nicht nutzen, da er durch Unachtsamkeit die Partie verlor. Hier fehlt eindeutig Wettkampfpraxis.