Saison 2016/17, Spieltag 3

 

Landesklasse West: ESV Lok Meiningen I - SK Dingelstädt 1921 4,5 : 3,5
Bezirksklasse Süd: ESV Lok Meiningen II - TSG Ruhla II  1,5 : 4,5

 

Landesklasse West: Landesklasse West: Endlich Heimspiel. Endlich gewinnen. So lauteten die Meininger Wünsche vor der Partie. Während der erste durch den Spielplan problemlos erfüllt wurde, waren die Voraussetzungen für den zweiten Wunsch nicht ganz so gut. Der vermeintliche David der Begegnung, Aufsteiger Dingelstädt, kam mit breiter Brust in die Theaterstadt. Hatten sie doch in der Vorrunde mit Eisenach ein Schwergewicht der Liga von den Brettern gekippt, wurde vor der Partie in einer Anlehnung an ein Sprichwort aus dem Boxsport gewitzelt. Eine derart gelöste Stimmung war den Gastgebern fern, wurden doch die beiden ersten Partien der Saison verloren. Und ein Verlassen des Platzes am Ende der Tabelle sollte auch nicht leichter werden durch den Ausfall gleich beider Spitzenbretter. Somit mussten die "Alten" wieder einmal nach vorn. Lehmann am Spitzenbrett hatte sich fest vorgenommen, sich hoffentlich bietende Chancen dieses Mal nicht wieder auszulassen, sondern zu punkten. Leichter gesagt als getan, es entwickelte sich anfangs ein chancenarmes, geschlossenes Spiel. Lehmann öffnete dann recht frühzeitig die Mitte, was natürlich nicht ohne Risiko war. Die Spannung stieg. Obwohl gesundheitlich stark angeschlagen, wollte es sich Jörges (Brett 2) nicht nehmen lassen, seinen Beitrag zu leisten. Im Versuch, ein langes und kräftezehrendes Spiel zu vermeiden, griff er zügig an, jedoch hielt sein Kontrahent gut dagegen. Grube (3) musste frühzeitig viel Zeit investieren, um strategisch gegen seinen klug agierenden Gegner mithalten zu können. Holland-Cunz (4) konnte frühzeitig Schwächen im gegnerischen Aufbau nutzen, alsbald mehrten sich die kleinen Vorteile zu einer ausgezeichneten Angriffsstellung. Der Meininger fackelte nicht lange und überspielte seinen armen Kontrahenten sehr schnell. 1:0 für die Gastgeber. Gut für die Meininger Moral. Latka (5) eröffnete solide, eine ausgeglichene Partie entwickelte sich. Rosenberg (6) startete gut. Er konnte einen Bauern gewinnen, musste dafür jedoch seinem Gegenüber Räume im Zentrum eröffnen, die dieser mit seinem Läuferpaar und einem Springer gut nutzen konnte. Hier lauerten Gefahren, die sich später als größer herausstellten, als es zuerst aussah. Am 7. Brett musste erneut Neuling Bleck einspringen. Gegen seinen erfahrenen Gegner hatte er dieses Mal einen schweren Stand, der Jugendliche kam bald unter Druck. Wesentlich erfreulicher entwickelte sich die Partie von Nestor Oleak (8). Sein Gegner war so leichtsinnig, im Zentrum nach Chancen zu suchen, statt sich zuerst um eine sichere Königsstellung zu bemühen. Oleak konnte sehr schnell mit Dame und Leichtfiguren eindringen und vielfältige Bedrohungen aufstellen. Schon nach drei Stunden brach das gegnerische Kartenhaus zusammen, Oleak servierte seiner Mannschaft das 2:0. Der vermeintlich beruhigende Vorsprung hatte jedoch nur kurzen Bestand, da Bleck kurz danach kapitulieren musste. Allerdings gelang es fast zur selben Zeit Lehmann, seinem Gegner eine Figur abzuluchsen. Jetzt galt es, noch die Damen abzutauschen, um nicht noch in ein Dauerschach oder Schlimmeres zu geraten. Nach einer weiteren Ungenauigkeit seines Kontrahenten gelang das, er gab auf. 3:1. Nachdem abzusehen war, dass Rosenberg wohl verlieren würde, waren sich die Meininger nicht sicher, ob es denn nun wirklich zum Sieg reichen würde, da neben dem zu erwartenden Remisen von Latka und Grube auch noch Zählbares von Jörges notwendig war. Der musste zwischenzeitlich eine Qualität geben, um ein äußerst gefährliches Läuferpaar aus dem Spiel zu nehmen. Nachdem es ihm aber gelungen war, mit einem schönen Manöver einen Turm gegen einen Springer abzutauschen, war das materielle Gleichgewicht wieder hergestellt, so dass Jörges dann gar schauen konnte, ob nicht vielleicht sogar noch mehr möglich wäre. Doch sein Gegner erlaubte sich keine weitere Blöße. Und da mittlerweile die beiden anderen Partien wie erwartet, unentschieden endeten, konnte auch Jörges dieses Resultat guten Gewissens akzeptieren. Erleichtert können sich die Meininger nun auf die erfolgreiche Ausrichtung ihres Turnieres, der Meininger Open, am kommenden Wochenende konzentrieren.

Bezirksklasse Süd: Erwartungsgemäß nicht den Hauch einer Chance hatte die 2. Vertretung gegen die Reservemannschaft von Ruhla. Trotz tapferer Gegenwehr gelang neben den Freipunkt von Henke lediglich Paul Grube ein Unentschieden. Lobenswert der fünfstündige Kampf von Georg Lehmann trotz zuletzt hoffnungsloser Stellung.