Bezirksliga Südthüringen, 5. Runde

Im Spitzenspiel der Schachbezirksliga Süd unterlag der Tabellenzweite ESV Lok beim Tabellenführer in Eisenach unglücklich mit 3:5 und fiel damit auf den dritten Rang zurück.
Eigentlich war man recht optimistisch in die Wartburgstadt gefahren, wollte man doch erstmals die Führung in der Tabelle übernehmen. Jedoch waren die Ausfälle zu hoch, nur 2 Spieler erreichten ihre gewohnte Form, bei den anderen Spielern lief nicht viel zusammen.
Oskar Pittorf (6.Brett) wich in der Eröffnung einer geschickten Falle aus, geriet später aber dennoch in eine schlechtere Stellung. Im 19. Zug übersah sein Gegner sogar den sofortigen Gewinn. Anschließend ´revanchierte´ sich Pittorf und übersah den Gewinn eines ganzen Turmes und so einigte man sich später auf Remis, obwohl die Schlußstellung verloren war. Ein glückliches Unentschieden. Wolfgang Oleak, der als Ersatzspieler in die erste Mannschaft gekommen war , spielte am 8. Brett sehr sicher und ließ dem Gegner keine Gewinnchancen. Neben Peter Lehman war er der einzige Spieler, der Normalform erreichte. Ohne die Partie voll ausgereizt zu haben einigte er sich mit seinem Gegner auf Remis und erfüllte damit sein ´Soll´. Peter Lehmann (Brett 3) hatte leichtes Spiel mit seinem Gegner, der in der Eröffnung unmotiviert einen Bauern gab. Lehmann setzte jedoch nicht konsequent nach, behielt aber lange Zeit seinen Vorteil. Durch einen passiven Zug kam sein Gegner trotz Minusbauer wieder ins Spiel. Dann wurde dieser jedoch übermütig und startete eine ´Kombination´, die Lehmann kaltblütig widerlegte und eine Figur eroberte. Damit errang Peter Lehmann im 5.Spiel den 5.Sieg, eine eindrucksvolle Serie. Meiningen ging damit mit 2:1 in Führung, niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, daß nun nicht mehr viel zusammenlaufen würde. Uwe Rößner hatte am 2.Brett die Eröffnung und das Mittelspiel ohne Probleme überstanden und besaß als Schwarzer sogar die leicht bessere Stellung. Weiß unternahm in der Folge einen Königsangriff während Schwarz auf dem Damenflügel konterte. Als Rößner ein Turmopfer ablehnte, weil er den rettenden Zug, der Remis durch Dauerschach gebracht hätte, einfach übersah, war die Partie verloren. Auch HeinzTolksdorf an Brett 7 hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Während er die Eröffnung in gewohnter sicherer Manier bestritt, übersah er im Mittelspiel mehrfach Bauerngewinne und später sogar einen Qualitätsgewinn. Im Endspiel wollte er zuviel und überzog die Stellung, obwohl er leicht hätte Remis halten können. Eine unnötige Niederlage. Auch Vera Latka am 5.Brett spielte nicht mit der gewohnten Frische und geriet nach und nach in eine schlechtere Stellung. Als sie dann auch noch einfach einen Bauern einstellte, schien die Partie schon verloren. Dann jedoch patzte ihr Gegner gründlich. Durch zwei starke Züge hätte Latka zwangsläufig gewinnen können. Leider fand sie bei wenig zur Verfügung stehender Zeit die richtige Variante nicht. Da zu diesem Zeitpunkt bereits feststand, daß die Partie am Spitzenbrett für Meiningen verloren gehen wird, bot ihr Gegner in eigentlich gewonnener Stellung Remis an. Obwohl damit der Mannschaftskampf verloren war, mußte sie das Angebot annehmen. Jan Grube hatte am Spitzenbrett lange Zeit eine remisverdächtige Stellung auf dem Brett, stellenweise sah sie sogar leicht besser für Grube aus. Dann unterschätzte er aber einen starken gegnerischem Angriff und wählte die falsche Verteidigung. Die Partie ging verloren. Schade, denn ein Remis war hier durchaus möglich.
Axel Lehmann (Brett 4) bekam durch ungenaues Spiel seines Gegners schon in der Eröffnungsphase leichten Vorteil, den er durch geschicktes Manövrieren kontinuierlich ausbauen konnte, bis er schließlich im Endspiel zwei Bauern mehr hatte. Durch eine unbedachte Aktion verlor er aber einen davon. Leider verstand er es nicht, seinen Mehrbauern zum Sieg zu führen, obwohl er mehrfach die Möglichkeit dazu hatte. Die Partie endete Remis und Eisenach hatte den 5:3 Sieg sichergestellt.
Durch diese unnötige Niederlage büßen die Theaterstädter den unmittelbaren Kontakt zur Spitze ein. Da gegen beide führenden Teams schon gespielt wurde, müssen sie auf Schrittmacherdienste anderer Mannschaften hoffen. Die Ausgeglichenheit der Staffel und die Tatsache, daß die beiden Führenden noch gegeneinander Spielen müssen, läßt jedoch noch hoffen.

Die Ergebnisse:
Lauscha-Schmalkalden 4,5:3,5; Steinheid-Rennsteig II 4,5:3,5; Ruhla II-Barchfeld 4:4;
Eisenach-Meiningen 5:3; Breitungen-Vacha II 5,5:2,5

Tabelle:
1. Eisenach 25 : 15  9 : 1
2. Steinheid 23 : 17  8 : 2
3. Meiningen 23 : 17  6 : 4
4. Lauscha 22 : 18  6 : 4
5. Barchfeld 20,5 : 19,5  6 : 4
6. Breitungen 20,5 : 19,5  5 : 5
7. Ruhla II 22 : 18  4 : 6
8. Schmalkalden 19 : 21  3 : 7
9. Rennsteig II 18 : 22  3 : 7
10. Vacha II 7 : 33  0 : 10