Bezirksliga Südthüringen, 6. Runde

In der 6. Runde der Bezirksliga Süd gerieten die Theaterstädter gegen Breitungen mit 2,5:5,5 arg unter die Räder und büßten damit jegliche Chancen auf den Titel ein.
Dabei begann die Begegnung schon unter denkbar ungünstigen Bedingungen. Oskar Pittorf fehlte krankheitsbedingt, infolge der Kürze der Zeit war es nicht mehr möglich, Ersatz aufzubieten. Meiningen lag damit schon vor dem ersten Zug mit 0:1 zurück.
Vera Latka unternahm am 5.Brett keinen Gewinnversuch und gab ihre Partie nach nur 12 Zügen in ausgeglichener Stellung unverständlicherweise Remis. Glücklicherweise hatte Walter Friedrich (Brett 6) einen sehr guten Tag erwischt. Er spielte das scharfe Königsgambit und erreichte ein hoffnungsvolles Mittelspiel. Geschickt nutzte er die gegnerischen Ungenauigkeiten aus und bekam ein gefährliches Druckspiel. Als sein Gegner auch noch auf die Rochade verzichten mußte, war die Vorentscheidung bereits gefallen. Friedrich eroberte Material und sein Gegner verlor die Lust am Weiterspielen. Meiningen hatte damit zum 1,5:1,5 ausgeglichen. Da zu diesem Zeitpunkt Peter Lehmann und Uwe Rößner bereits auf Gewinn standen, sah es für die Theaterstädter eigentlich recht gut aus, niemand ahnte etwas vom bevorstehenden Debakel. Jan Grube kam am Spitzenbrett in einen gefährlichen gegnerischen Angriff, der vermutlich nicht mehr zu parieren war. Er verbrauchte daraufhin sehr viel Bedenkzeit, um die ganzen Drohungen zu entkräften, was ihm nicht gelang. In aussichtsloser Stellung hatte Grube nach 25 Zügen seine gesamte Bedenkzeit aufgebraucht und damit durch Zeitüberschreitung verloren. Heinz Tolksdorf spielte an Brett 8 ein sehr sicheres Schach, sein Gegner hatte nie echte Gewinnchancen. Obwohl Tolksorf nur einen leichter Vorteil hatte, versuchte er alles und kämpfte tapfer um den ganzen Punkt. Leider konnte er seinen Vorteil nicht verwerten, obwohl er mehrfach die Gelegenheit dazu hatte. Nach großem Kampf endete die Partie Remis. Axel Lehmann an Brett 4 versäumte es, in der Eröffnung in Vorteil zu kommen. Die ganze Zeit hielt er eine ausgeglichene Stellung und lehnte folgerichtig ein Remisangebot seines Gegners ab. Leider verdarb er die Partie im Endspiel, als er durch einen unglücklichen Turmzug seiner Dame die Diagonale versperrte. Kurz darauf mußte er dem Gegner gratulieren. Breitungen war damit auf 4:2 davongezogen und konnte den Kampf nicht mehr verlieren. Peter Lehmann an Brett 3 überspielte den Gegner nach ungenauen Zügen gleich zu Beginn des Mittelspiels. Für einen Turm bekam er 2 Leichtfiguren und auf Grund der Bauernstruktur eine klar gewonnene Stellung. Leider stellte er später einzügig eine Figur ein, mit der Qualität weniger hielt er dann jedoch Dank seiner guten Bauernstellung Remis. Uwe Rößner (Brett 2) nutzte einen gegnerischen Fehler in der Eröffnung sehr gut aus und bekam für die Dame einen Bauern und 2 Türme. Leider wählte er dann die falsche Strategie und verdarb die Partie gar noch.
Mit dieser Niederlage hat sich Meiningen im Kampf um den Titel endgültig verabschiedet. In den letzten 3 Begegnungen geht es jetzt vor allem darum, das Gesicht zu wahren. Auf jeden Fall sollte man vermeiden, durch weitere Niederlagen plötzlich noch in Abstiegsgefahr zu geraten.

Uwe Rößner

Ergebnisse:
Schmalkalden-Vacha II 6,5:1,5; Meiningen-Breitungen 2,5:5,5; Barchfeld-Eisenach 4,5:3,5;
Rennsteig II- Ruhla II 3,5:4,5; Lauscha Steinheid 3,5:4,5

Tabelle:
1. Steinheid 27,5 : 20,5  10 : 2
2. Eisenach 28,5 : 19,5  9 : 3
3. Barchfeld 25 : 23  8 : 4
4. Breitungen 26 : 22  7 : 5
5. Ruhla II 26,5 : 21,5  6 : 6
6. Meiningen 25,5 : 22,5  6 : 6
7. Lauscha 25,5 : 22,5  6 : 6
8. Schmalkalden 25,5 : 22,5  5 : 7
9. Rennsteig II 21,5 : 26,5  3 : 9
10. Vacha II 8,5 : 39,5  0 : 12