Landesklasse West, Runde 5

Chancenlos waren die Meininger Schachspieler in ihrem 5. Spiel, in Bad Salzungen unterlag man deutlich mit 6,5:1,5. Die Niederlage ging zwar in Ordnung, so schlecht, wie das Ergebnis vermuten läßt, war man jedoch gar nicht.
Gegen die erste Vertretung aus Bad Salzungen rechnete man sich vor Spielbeginn nicht viel aus und so war man von vorneherein um Schadensbegrenzung bemüht. Die Einstellung der Theaterstädter stimmte, die Salzunger mußten hart um ihre Punkte kämpfen. Es dauerte fast vier Stunden, bis die ersten Ergebnisse zu vermelden waren. Vera Latka (5. Brett) einigte sich mit ihrem Gegner auf Remis und schon kurz darauf konnte Axel Lehmann (3) nach einem mutig vorgetragenen Angriff sogar einen vollen Erfolg vermelden. Die Theaterstädter führten mit 1,5:0,5. Zu diesem Zeitpunkt ahnte wohl niemand der Anwesenden, daß dies schon die ganze Punktausbeute der Gäste gewesen war. Wolfgang Oleak (8), als Ersatz aufgeboten, spielte gegen einen wesentlich stärker einzuschätzenden Spieler eine ausgezeichnete Partie. In hochgradiger Zeitnot vergab er sogar eine Siegchance, die fehlende Zeitnot-Erfahrung sorgte dafür, daß im 39. Zug sein Blättchen fiel - Verlust durch Zeitüberschreitung. Uwe Rößner (4) und Peter Lehmann (1) hatten zwar jeweils materiellen Nachteil, jedoch waren diese Spiele keineswegs verloren. Im Endspiel zeigten aber beide Meininger Schwächen und die Punkte gingen an die Kontrahenten. Heinz Tolksdorf (7) ruft jedesmal bei seinen Mannschaftskameraden Respekt hervor: mit seinen 77 Jahren spielt er noch ein sehr gutes Schach, was auch sein Gegner neidlos anerkannte. Dennoch mußte sich Tolksdorf einem Besseren beugen. Auch Jan Grube (6) kämpfte lange Zeit mit Materialnachteil, den Partieverlust konnte er aber nicht verhindern. Frank Jörges (2) hatte ein wechselvolles Spiel zu bestreiten. Ein etwas unglückliches Manöver bescherte ihm einen Minusbauern und Stellungsnachteil. Sein Kontrahent vergab sogar eine sofortige Gewinnmöglichkeit. Dann unterlief diesem ein ungenauer Zug und Jörges hätte die Partie wieder vollständig ausgleichen können. Zeitnot verhinderte jedoch, daß er den richtigen Zug fand. Im Endspiel hatte er zwar einen Bauern weniger, die meisten Umstehenden waren sich jedoch sicher, daß dieses Spiel Remis ausgehen wird. Und so passte es denn auch in das bisherige Geschehen, daß Jörges dieses Spiel doch noch verlor.
Bad Salzungen hat einfach eine bessere Mannschaft als die Theaterstädter und so ist eine Niederlage gegen dieses Team auch keine Schande, auch wenn sie etwas zu hoch ausfiel. Die Einstellung stimmte jedenfalls. Das nächste Spiel gegen Kleinschmalkalden stellt für die Theaterstädter das Schlüsselspiel dar, sollte man auch das verlieren, ist der Abstieg wohl besiegelt.