Landesklasse West, Runde 6

Mit einer knappen 3,5:4,5 Niederlage gegen die Gäste aus Kleinschmalkalden besiegelten die Schachspieler des ESV Lok drei Spieltage vor dem Saisonende den Abstieg aus der Landesklasse West.
Gegen wen will man gewinnen, wenn nicht gegen den direkten Mitabstiegskonkurrenten? Diese Frage stellten sich auch die Theaterstädter und so bot man das Beste auf, was im Verein derzeit verfügbar ist. Gegen Kleinschmalkalden hat jedoch auch das nicht gereicht.
Heinz Tolksdorf (7) kostete eine Unachtsamkeit schon nach 2 Stunden eine Figur und damit die Partie. Frank Jörges (2) sah kurze Zeit später in seinem Spiel keine Gewinnmöglichkeiten mehr und einigte sich daher mit seiner Gegnerin auf Remis. Anschließend folgten für Lok zwei herbe Rückschläge. Vera Latka (5) übersah nach 4 Stunden Spielzeit, daß ihre Dame überlastet war, was einen Springer und damit die Partie kostete. Und nur wenige Minuten später mußte Uwe Rößner (4) sich zwischen Matt oder Turmverlust entscheiden, auch dieses Spiel war somit verloren. Kleinschmalkalden hatte jetzt bereits 3,5:0,5 Punkte erreicht und alles deutete auf einen klaren Sieg der Gäste hin. Doch Jan Grube (6) ließ sich in seiner Partie nicht die Butter vom Brot nehmen. Von Anfang an stand er besser, baute seinen Stellungsvorteil systematisch aus und gewann sein Spiel sehr sicher. Walter Friedrich (8) konnte die Partie lange Zeit ausgeglichen gestalten und nach einem Abtausch fast aller Figuren sah alles nach Remis aus. Sein Gegner hatte jedoch scheinbar keine Ahnung von Bauernendspielen und so gelang es Friedrich noch, die Partie zum Siege zu führen. Meiningen war damit wieder auf 2,5:3,5 herangekommen und die Gäste wurden langsam nervös. Die beiden Lehman-Brüder hatten nun alles in der Hand. Peter Lehman am Spitzenbrett hatte mit Denis Wiegner einen starken Widerpart und von Meininger Seite konnte man eigentlich von vorneherein in dieser Partie nicht viel erwarten. Lehmann jedoch spielte hervorragend und obwohl er zwei Bauern weniger hatte, vermochte es sein Gegner nicht, das ungleichfarbige Läuferendspiel für sich zu verwerten - Remis. Axel Lehmann (3) hatte sich einen Mehrbauern erspielt und mußte versuchen, diesen zur Dame zu führen. Sein Kontrahent verteidigte sich jedoch sehr geschickt und Lehmann, der zwischendurch vielleicht etwas zurückhaltender hätte spielen sollen, behielt zwar seinen Mehrbauern, er war jedoch nicht zu verwerten. Auch dieses Spiel endete Remis und Schmalkalden hatte beide Mannschaftspunkte gesichert.
Mit dieser Niederlage ist der Abstieg praktisch besiegelt, Chancen auf den Klassenerhalt sind nur noch theoretischer Natur und völlig realitätsfremd. Das nächste Spiel gegen Ruhla, einem Aufstiegsanwärter in die Thüringenliga, könnte für die Theaterstädter wieder ein ernüchterndes Resultat bereithalten...