Landesklasse West, Runde 7

Mit einer deutlichen, wenn auch viel zu hohen 2:6 Niederlage beim Tabellenführer Ruhla ist der Abstieg aus der Landesklasse nun auch rechnerisch besiegelt.
Ohne große Hoffnungen waren die Theaterstädter in den Thüringer Wald gefahren. Beim letztmaligen Aufeinandertreffen mußten die Meininger alle acht Punkte beim Gegner lassen - die bisher höchste Niederlage in der Vereinsgeschichte. Dafür galt es nun am vergangenen Wochenende, beim Staffelfavoriten Schadensbegrenzung zu üben.
Schon nach fast 2 Stunden Spielzeit gab es die ersten Punkteteilungen zu vermelden. Vera Latka (Brett 5) einigte sich mit ihrem Gegner in ausgeglichener Stellung nach 17 Zügen auf Remis. Heinz Tolksdorf (7) beendete seine Negativserie: Wilhelm von Otte, sein Kontrahent, bot ihm nach unorthodoxer Eröffnungsbehandlung des Ruhlaers die Punkteteilung an. Axel Lehmann (3) spielte die Eröffnung sehr sicher und konnte sich so einen leichten Stellungsvorteil erkämpfen. Als die Partie so richtig spannend wurde, verlor sein Gegner die Übersicht und stellte zweizügig eine Figur ein. Meiningen ging mit 2:1 in Führung. Walter Friedrich (8) lehnte in besserer Stellung verständlicherweise ein Remisangebot seines Gegners ab. Anschließend verfolgte er jedoch einen falschen Plan, so daß er sein Spiel sogar noch verlor. Uwe Rößner (4) hatte sich eine sehr schöne Angriffposition erspielen können, so daß auch er das Remisangebot seines Kontrahenten folgerichtig ausschlug. In klar gewonnener Stellung übersah er jedoch einen Konter seines Gegners, so daß er zunächst seinen Angriff und gleich darauf einen Bauern und damit das Spiel verlor. Peter Lehmann am Spitzenbrett opferte wieder einmal seine Dame für Turm und Leichtfigur und hatte fortan schwere Verteidigungsaufgaben zu bewältigen. Lehmann kämpfte tapfer, jedoch spielte sein Gegner einfach stark und so mußte Lehmann nach fast 6 Stunden Spielzeit seinen Kampf aufgeben. Frank Jörges (2) packte in der Eröffnung eine Tüte Zement aus und goß sie in seine Stellung. Das Resultat war ein ´bombensicherer´ Aufbau, der schwerlich zu knacken war. Doch sein Gegner operierte geschickt und durch viele kleine Nadelstiche spielte er sich nach und nach Stellungsvorteile heraus. Auch hier war es nach fast 6 Stunden soweit. Ein Fehler in verlorener Stellung besiegelte die Niederlage. Jan Grube (6) hatte sich einen Bauernvorteil erspielen können und es war nicht zu sehen, wie sein Gegner die drohende Niederlage vermeiden wollte. Als er dann auch noch den Damentausch anbot, versäumte Grube jedoch, in eine klar gewonnene Stellung abzuwickeln. Statt dessen beging er stellungsmäßig Suizid und ließ sich sogar noch mattsetzen.
Die Niederlage fiel - wieder einmal - viel zu hoch aus und spiegelt den wahren Spielverlauf nicht wider. Besonders die Niederlagen von Rößner und Grube waren mehr als ärgerlich. Damit haben die Theaterstädter den Abstieg aus der Landesklasse nun auch rechnerisch besiegelt. Bleibt zu hoffen, daß man in den letzten beiden ausstehenden Spielen endlich einmal punktet, damit man sich nicht mit blütenreiner Weste aus der Klasse verabschieden muß...