Thüringer Spitzenschach in Meiningen
Endrunde im Thüringer Mannschaftspokal; Medizin Erfurt mit Großmeister?

Hochkarätiger Schachsport erwartet alle Freunde des königlichen Spiels bei der Endrunde des Thüringer Mannschaftspokals an diesem Wochenende im Hotel "Wasunger Tor". Insgesamt 3 internationale Titelträger könnten daran teilnehmen. Der gastgebende ESV Lok besitzt lediglich Aussenseiterchancen.

Zum ersten Mal wird am kommenden Wochenende die Endrunde um den Thüringer Mannschaftspokal in der Theaterstadt ausgetragen. Am Samstag findet um 15.00 Uhr im Hotel Wasunger Tor das Halbfinale statt, welches unter den vier beteiligten Mannschaften erst kurz zuvor ausgelost wird. Die Sieger bestreiten dann am Sonntag an gleicher Stätte ab 8.00 Uhr das Finale, die Verlierer spielen um den 3.Platz (Siegerehrung gegen 14.00 Uhr).
Die teilnehmenden Mannschaften versprechen dabei spannende, kampfbetonte Partien, interessierte Zuschauer sind, bei freiem Eintritt, herzlich willkommen.
Wenn sich am Samstag die Uhren beim Halbfinale um den Thüringer Mannschaftspokal in Bewegung setzen, haben die Spieler des Gastgebers bereits einen ihrer größten sportlichen Erfolge erreicht. Daß gegen die hochdodierten Geger eine weitere Überraschung gelingt, daran glauben wohl nur die kühnsten Optimisten. Denn die Gegner sind nicht Ohne: neben dem Bezirksligisten als Gastgeber haben sich die SG Altenburg/Ehrenberg (Landesliga) und die beiden Oberligisten SC Suhler Sparkasse und Medizin Erfurt für die Endrunde qualifiziert. In Punktspielen kreuzten die Theaterstädter mit noch keiner dieser Mannschaften die Klingen, jedoch kann man über die Mitgliederlisten und die Ergebnisse der letzten Saison und in diesem Pokal durchaus Schlüsse auf die Spielstärke ziehen. Mit Medizin Erfurt dürfte der Favorit gegeben sein, nicht nur die Spieler mit den höchsten Wertungszahlen (ein Maß für die Spielstärke im Schach) der Teilnehmer gehören diesem Verein an, sondern die Blumenstädter können auch 2 internationale Titelträger aufweisen: FIDE-Meisterin Anke Koglin und Großmeister Thomas Pätz. Ob diese auch tatsächlich von den Erfurtern aufgeboten werden, ist jedoch ungewiß, spielberechtigt für den Pokal wären sie jedenfalls. Gute Chancen auf den Pokal hat ebenso der Oberliga-Neuling SC Suhler Sparkasse. Auch wenn man die Wertungszahlen der Erfurter nicht ganz erreicht, stehen doch solche klangvolle Namen wie Berghof, Silberschlag, Otte,v.W. und Albrecht in ihren Reihen, nicht zu vergessen der Internationale Meister Michael Schwarz. Der Landesligist aus Altenburg/Ehrenberg besitzt zwar mit Gonschorek nur einen Spieler mit höherer Wertung, jedoch scheint man an den folgenden Brettern recht ausgeglichen besetzt. Auf jeden Fall sollten die Oberligisten diese Mannschaft nicht unterschätzen, schließlich schalteten sie im Viertelfinale mit dem Oberligisten SV Gera-Liebschwitz den Pokalverteidiger aus. Die Theaterstädter, die keinen Spieler mit höherer Wertungszahl aufbieten können, werden es auf jeden Fall sehr schwer haben, spielen die anderen Mannschaften doch 2 bzw. 3 Ligen höher. Dennoch werden Vera Latke,Jan Grube sowie Peter und Axel Lehmann die Punkte nicht kampflos ihren Gegnern überlassen und darauf hoffen, daß nicht nur im Fußball der Pokal eigene Gesetze hat.

Uwe Rößner