In Runde 2 wartete mit der zweiten Vertretung vom Oberligaaufsteiger
Empor Erfurt, die auch den Internationalen Großmeister Thomas Pähtz
in ihren Reihen hat, ein vermeintlich kaum schlagbarer Gegner auf die Meininger.
Bei Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellungen stellte sich jedoch heraus,
daß Empor hier dem Nachwuchs eine Bewährungsprobe geben wollte.
Von der Papierform her sollte die Begegnung recht ausgeglichen laufen.
Diese Einschätzung bestätigte sich auch im Verlaufe der Partien.
Am Brett 1 trat Frank Jörges mit den weißen Steinen an. Von
Beginn an entwickelte er großen Druck auf die gegnerische Stellung,
was mit dem Gewinn zweier Leichtfiguren gegen einen Turm auch Früchte
trug. An den Brettern 2 und 3 führten die Brüder Peter und Axel
Lehmann die schwarzen Steine. Trotz Anzugsvorteil der Gegner kamen beide
im Laufe der Zeit gut ins Spiel. Als P. Lehmann einen Bauern zu gewinnen
drohte, opferte sein Gegner eine Leichtfigur gegen zwei Randbauern. Die
entstandenen eigenen Freibauern sollten aber den Figurenverlust eigentlich
nicht kompensieren. A. Lehmann gewann durch ein sehr gut geführtes
Mittelspiel gar mehr Material und die Partie stand für ihn damit auf
Sieg. Jan Grube an Brett 4 tat sich mit den weißen Steinen dagegen
etwas schwerer. Durch einige etwas übermütige Züge brachte
er sich um einen Bauern und hatte fortan um den Ausgleich zu kämpfen.
Indessen hatte A. Lehmann sicher seinen Punkt eingefahren und somit stand
es 1:0 für Lok. P. Lehmann dagegen hatte nach Abwehr des weißen
Angriffs etwas in seiner Aufmerksamkeit nachgelassen und durch eine Fehlkombination
seine Mehrfigur gegen nur einen Bauern wieder hergeben müssen. In
einem komplizierten Endspiel war dann alle Mühe vergebens und das
dringend notwendige Remis konnte nicht mehr erreicht werden. Inzwischen
war dann auch klar, daß J. Grube am Brett 4 keinesfalls gewinnen
würde. Aufgrund der Brettwertung war somit an Brett 1 zum Weiterkommen
der Meininger unbedingt ein Sieg nötig. Doch leider war zum Erreichen
des anfangs geschilderten Figurengewinns als Nebeneffekt eine sehr geschlossene
Stellung entstanden, so daß F. Jörges trotz größten
Bemühens nicht über ein Remis herauskam. Die letztlich folgende
Niederlage Grubes an Brett 4 war dann für das Endergebnis bedeutungslos
geworden. Als Fazit muß festgestellt werden, daß diese Niederlage
durchaus vermeidbar gewesen wäre und der Einzug in Runde 3 leichtfertig
vergeben wurde.
Im Anschluß an diese Pokalrunde nutzten die Meininger
dann noch die Gelegenheit, anläßlich des "Tages des Schachs"
auf dem Erfurter EGA-Gelände, um sich in den Simultankampf gegen den
Erfurter FIDE-Meister Matthias Müller einzureihen, der hier an 8 Brettern
seine Kunst der breiten Öffentlichkeit vorführte. Erfreulicherweise
gelang es hier beiden Lehmann-Brüdern, dem Meister jeweils eine Niederlage
zuzufügen - übrigens die einzigen am ganzen Nachmittag. Somit
konnte wenigstens ein Erfolg mit nach Hause genommen werden.
Landespokal 2. Runde
MTV 1876 Saalfeld - Jenapharm Jena II 2:2 (Brettwertung für Saalfeld)
SC Kleinschmalkalden - Jenaer Glaswerk 2:2 (Brettwertung für Jena)
Empor Erfurt I - SV 1861 Liebschwitz 1:3
Empor Erfurt II - Lok Meiningen 2,5:1,5
Thuringia Königsee - TSG Apolda II 2:2 (Brettwertung für
Königsee)
SV Breitenworbis - Medizin Erfurt I 2,5:1,5
Medizin Erfurt II - VfB Oldisleben II 3:1
TSG Ruhla - Lok Leinefelde 1,5:2,5
Werra Breitungen - TSV Erfurt 4:0
VfL 1990 Gera - ESV Gera 2:2 (Brettwertung für VfL Gera)
Suhler Sparkasse - Lok Sömmerda 1,5:2,5
SK Greiz 1881 - Jenapharm Jena I 2,5:1,5
SSV 90 Artern - Grün-Weiß Waltershausen 0,5:3,5
VfB 1919 Vacha - SC 03/SSV 49 Weimar 2,5:1,5
Randspringer Bad Salzungen - TSG Apolda 0,5:3,5
Einheit Rudolstadt - Ilmenauer SV 1,5:2,5
Peter Lehmann