Thüringer Landespokal 1998, Runde 1
Jenapharm Jena I - ESV Lok Meiningen I   2,5 : 1,5

Die Mannschaft des ESV Lok trat in der Besetzung Peter Lehmann, Axel Lehmann, Jan Grube und Uwe Rößner als absoluter Außenseiter beim Oberligavertreter von Jenapharm Jena an.
Trotz des vermeintlich leicht zu bezwingenden Bezirksligavertreters aus Meiningen schickten die Jenaer nahezu ihre beste Mannschaft ins Feld. Die Rollen waren also von Anfang an eindeutig verteilt. Genauso fingen auch die Partien auch an. Alle Meininger sahen sich sofort massiven gegnerischen Angriffen ausgesetzt. P. Lehmann am Brett 1 bekam dies als Erster zu spüren. Nach einer Ungenauigkeit im 14. Zug verlor er einen Bauern und sah sich 2 verbundenen gegnerischen Freibauern gegenüber. Sein Bruder A. Lehmann kam nach überstandenen Eröffnungsproblemen unter starken Druck in einer gedrückten Stellung. Grube dagegen schaffte es, eine schon sehr zeitig schlecht aussehende Stellung geschickt zu verteidigen. Sein Gegner, wohl durch den für ihn recht optimistisch aussehenden Anfang übermütig geworden, vergab leichtfertig seinen Stellungsvorteil und willigte recht bald darauf in ein Remis ein. Noch besser kam es für Rößner. Mit den weißen Steinen spielend konnte er mit seiner Spezialeröffnung recht bald Druck auf die gegnerische Stellung ausüben. Die Belohnung bildete bereits im 14. Zug einen Bauerngewinn. Währenddessen sah es an den ersten Beiden Brettern weiterhin schlecht aus. Die Lehmann-Brüder mühten sich, ihre nachteiligen Stellungen zu verbessern. P. Lehmann schaffte es, auf Kosten einer Qualität einen der beiden gefährlichen Freibauern zu eliminieren. Leider konnte er nicht auch noch den zweiten erringen, sonst wären wieder gute Chancen auf ein Remis möglich gewesen. Trotz zäher Verteidigung und Rückgewinnung der Qualität ging die Partie schließlich verloren, da die Verwandlung des entfernten Freibauern zur Dame nur auf Kosten der letzten Leichtfigur zu verhindern war. A. Lehmann versuchte mit der Flucht nach vorn, sich wieder Chancen zu verschaffen. In einem wilden Mittelspiel mit beidseitigen Drohungen mußte allerdings auch er der Überlegenheit seines Gegners Tribut zollen und ging mit fliegenden Fahnen unter. Damit hatte Jena bereits 2 Punkte und damit die nächste Runde erreicht. Schade daß somit der schöne Sieg Rößners bedeutungslos wurde. Mit großer Präzision seinerseits erfolgte nach dem bereits erwähnten ersten Bauerngewinn ein zweiter und schließlich gegen einen vollkommen entnervten Gegner ein schönes Mattfinale. Die erreichten 1,5 Punkte sind gegen einen solchen Gegner ein achtbares Ergebnis und sollte dem ESV Lok Auftrieb für seine weiteren Aufgaben geben.

Peter Lehmann