Entgegen den letzten Jahren, als der ESV Lok stets mit 4 bis 5 Teilnehmern
aus dem Verein bei den traditionell im gut organisierten Turnier im Schullandheim
von Kleinschmalkalden stattfindenden Bezirkseinzelmeisterschaften antrat,
mußte in diesem Jahr Peter Lehmann ganz allein die Farben der Kreisstädter
vertreten. Auch die gewohnte "Unterstützung" aus Helmershausen blieb
dieses Mal aus.
Mit dem mehrmaligen Thüringenmeister Hausknecht aus Barchfeld
sowie den Spitzenspielern Berghof aus Suhl und Klingler vom Gastgeber SC
Rennsteig waren die Favoriten in dem 23-Teilnehmerfeld gegeben.
Nach dem "Pflichtsieg" in Runde 1 gegen Hessenmöller (SC Rennsteig)
mußte Lehmann bereits in der zweiten Runde gegen den Titelanwärter
Hausknecht antreten. Diesem genügte bereits ein kleiner Fehler im
Eröffnungsaufbau von Lehmann, um souverän den Punkt einzufahren.
Am Nachmittag wartete bereits mit der späteren geteilten Siegerin
in der Damenwertung Doris Tischer (SC Suhl), die durch einen Sieg gegen
den wesentlich höher dotierten Klein (SC Rennsteig) mit einen Paukenschlag
in das Turnier gestartet war. Auch hier startete sie mit den weißen
Steinen einen furiosen Angriff, den Lehmann jedoch mit größter
Anstrengung abfangen konnte. Das darauf folgende Endspiel wurde dann leicht
gewonnen. In Runde 4 kam es dann zum Duell mit der zweiten Damensiegerin
Susanne Koch vom Gastgeber. Diese Partie konnte Lehmann mit einer guten
Angriffsleistung souverän für sich entscheiden. Damit waren 3/4
Punkte erreicht, was bedeutete, daß in den letzten beiden Spielen
nur noch sehr schwere Aufgaben zu erwarten waren. Die Auslosung für
Runde 5 ergab dann auch folgerichtig den Mitfavoriten Berghof (SC Suhl).
Lehmann entschied sich erstmals für die Anwendung einer neuen Eröffnung,
um den bekannten eigenwilligen Spielstiel des Suhlers zu umgehen. Wider
Erwarten kam Lehmann dann auch hervorragend ins Spiel und konnte Berghof
stark in die Defensive drängen. Der errungene Stellungsvorteil ging
dann aber nach einer schwierigen Zugkombination teilweise verloren. In
höchster Zeitnot bei beiden Spielern ging es dann hoch her. Berghof
versuchte, sich einen Materialvorteil mit Schachgebot zu sichern, obwohl
er zu diesem Zeitpunkt selbst im Schach stand. Leider blieb dies ohne Folgen,
da die berührte Figur nicht das Schach abdecken konnte, sonst wäre
die Partie zugunsten Lehmanns entschieden gewesen. Statt dessen verlor
Lehmann noch einen wichtigen Bauern und verpaßte die Chance zu einem
Dauerschach, die wenigstens noch das Remis gerettet hätte, was in
der Endabrechnung bereits einen hervorragenden 4. Platz bedeutet hätte.
Nach diesem deprimierenden Ergebnis durfte Lehmann dann in der letzten
Runde noch gegen Angstgegner Klingler (SC Rennsteig) antreten, der mit
den weißen Figuren eine feine Angriffspartie führte. Nach schwerer
Verteidigungsschlacht wäre es Lehmann fast gelungen, sich aus der
Umklammerung zu befreien, jedoch brachte ein tolles Qualitätsopfer
Klingler auf die Siegerstraße.
Somit blieben für den Meininger nur 50 % der Punkte und Platz
9 übrig.
Endstand:
1. Hausknecht, M. (Barchfeld) 6/6 Punkten (100 %!!!)
2. Berghof, A (Suhl) 5 Punkte
3. Klingler, L. (Rennsteig) 4 Punkte
...
9. Lehmann, P. (Meiningen) 3 Punkte