Mit sechs von 21 Teilnehmern stellte der ESV Lok eine
stattliche Teilnehmerschar bei den diesjährigen Bezirksmeisterschaften
des Schachbezirkes Süd des Thüringer Schachbundes. Zum dritten
Mal im reizvoll gelegenen „Haus am Seimberg“ in Brotterode herrschten auch
dieses Jahr wieder hervorragende Bedingungen für einen spannenden
Wettkampf. Da kein leistungszahlenmäßiger Favorit an den Start
ging, konnten sich eine ganze Reihe Spieler Sieghoffnungen in dem doch
recht ausgeglichenen Feld machen, unter Ihnen auch der Meininger Peter
Lehmann, der als Titelverteidiger ins Rennen ging und natürlich versuchen
wollte, in seinem Lieblingsspiellokal den Hattrick zu schaffen. Weiterhin
für den ESV im Rennen waren Vera Latka, Uwe Rößner und
Frank Jörges. Hinzu kamen als der erstmals für Meiningen startende
Hans-Joachim Leyh und als „Neuling“ Ulrich Welsch.
Die Auftaktrunden verliefen nicht sehr erfolgversprechend
für die Meininger. Außer Lehmann kam kein Eisenbahner in den
ersten beiden Runden über die 50-%-Grenze hinaus. Zu beachten war
hierbei allerdings der schöne Sieg von Leyh gegen den späteren
Turniersieger. Trotz der Niederlage in Runde zwei setzte er dann mit 2
aus 3 Punkten in den Folgerunden gegen starke Gegner ein sehr positives
Signal mit ausgekämpften und gut herausgespielten Resultaten. Leider
fehlten infolgedessen für den letzten Tag etwas die Kräfte, so
das ihm in den beiden Schlussrunden der Lohn für die vorangegangenen
Mühen etwas vorenthalten wurde. Ein satter Punktgewinn von knapp 30
Leistungspunkten unterstreicht aber die gute Gesamtleistung. Latka und
Jörges kamen im Lauf des Turniers nicht so in Schwung wie gewünscht.
Nachteilig wirkte sich hier aus, dass aufgrund des sehr ausgeglichenen
Feldes keine aufbauenden Erfolgserlebnisse gegen schwächere Spieler
möglich waren.
Ganz anders verlief das Turniergeschehen für
Rößner. Nach zwei Auftaktniederlagen gegen starke Leute motivierte
ihn der Freipunkt, den der jeweilig Tabellenletzte aufgrund der ungeraden
Teilnehmerzahl bekommt so sehr, dass er in den letzten 4 Runden überhaupt
nicht mehr verlor und sogar noch eine positive Bilanz vorweisen konnte.
Die positivste Überraschung im gesamten Turnierverlauf gelang allerdings
Welsch. Nachdem er bereits beim Weihnachtsturnier in Bad Neustadt sein
Potential andeuten konnte, lieferte er in Brotterode erneut einen Beweis
für die aufsteigende Qualität seines Spiels. Selbst die beiden
Niederlagen waren nicht auf spielerische Unterlegenheit, sondern auf fehlende
Routine nach seiner mehrjährigen Schachpause zuzuschreiben. Für
ihn gilt es nun, Konstanz in seine Leistungen zu bringen, dann wird der
ESV in den nächsten Jahren noch viel Freude mit seinem Spiel haben.
Lehmann musste seine Hoffnungen auf eine erfolgreiche
Titelverteidigung recht früh begraben. In Runde 3 verlor er nach einer
spannenden Partie gegen den Suhler Koch, so dass aufgrund der kommenden
Gegnerzuteilung nun fast 100 % der restlichen Punkte nötig werden
würden. Das folgende Unentschieden gegen seinen Vereinskameraden Leyh
brachte ihn auch nicht weiter voran. Anschließend kam er allerdings
zu zwei Siegen in Folge, so dass in der Finalrunde zumindest theoretische
Chancen auf den Turniersieg bestanden. Leider zeigte sein Gegner, der Bad
Salzunger Feldmann, trotz eigenen Chancen nach ganz oben keinerlei Bemühungen,
die Stellung zu öffnen, um selbst aktiv zu werden. So versandete die
Partie im Remis. Platz 5 war zwar für Lehmann nicht das Ziel aller
Wünsche, ist dennoch ein akzeptables Resultat.
Der Titelkampf sollte nun im allerletzten Spiel vom
erstmals teilnehmenden Meyer aus Vacha und der stark aufspielenden Suhlerin
Tischer entschieden werden. In einem offenen und spannenden Kampf konnte
schließlich Meyer gegen die in der zweiten Damenbundesliga spielenden
Tischer, welche sich mit dem Damentitel trösten darf, die Oberhand
behalten. Klingler von der SG Rennsteig konnte sich mit einem Sieg in der
Schlussrunde noch auf Platz 2 vorschieben.
1. Meyer,Thomas
VfB Vacha 15S0
7W1 11S1 14W1 4S½ 3W1
6S1 5.5 26.0
2. Klingler,Lutz
SC Rennsteig 7S1 15W1
6S½ 4W½ 3S0 16W1
9S1 5.0 26.5
3. Feldmann, Bernd
Randspringer BaSa 11S1 4W½ 8S1
6W½ 2W1 1S0 5W½
4.5 30.0
4. Koch,Stefan
SC Suhl 20W1
3S½ 5W1 2S½ 1W½
6S½ 8W½ 4.5 29.0
5. Lehmann,Peter
Lok Meiningen 16S½ 19W1
4S0 15W½ 14S1 12W1 3S½
4.5 25.0
6. Tischer,Doris
SC Suhl
9S1 10W1 2W½ 3S½ 12S½
4W½ 1W0 4.0 31.0
7. Rößner,Uwe
Lok Meiningen 2W0 1S0
+ 21W1 9S½ 13S½ 15W1
4.0 25.5
8. Welsch,Ulrich
Lok Meiningen 14S½ +
3W0 13S0 18W1 11W1 4S½
4.0 25.0
9. Rommel,Uwe
SSI Brotterode 6W0 17S½ 20W1
10S1 7W½ 15S1 2W0
4.0 24.0
10. Essegern,Uwe
Randspringer BaSa 17W1 6S0 12S½ 9W0
19S½ 21W1 16S1 4.0 21.0
11. Hessenmöller,Martin SC Rennsteig
3W0 20S1 1W0 17S1 13W½
8S0 + 3.5 25.0
12. Crivellaro,Heiko Germania
Barchfel 18W½ 21S1 10W½ 16S½
6W½ 5S0 13W½ 3.5
22.5
13. Klein,Matthias
SC Rennsteig 19S½ 16W½
15S0 8W1 11S½ 7W½ 12S½
3.5 22.5
14. Müller,Bernd
SC Suhl
8W½ 18S½ 21W1 1S0 5W0
17S½ 20S1 3.5 21.5
15. Leyh,Hans-Joachim
Lok Meiningen 1W1 2S0 13W1
5S½ 16W½ 9W0 7S0
3.0 29.0
16. von der Weth,Petra SC Suhl
5W½ 13S½ 18W1 12W½ 15S½
2S0 10W0 3.0 26.0
17. Jörges,Frank
Lok Meiningen 10S0 9W½
19S½ 11W0 + 14W½
18S½ 3.0 23.5
18. Latka,Vera
Lok Meiningen 12S½ 14W½
16S0 19W½ 8S0 +
17W½ 3.0 22.5
19. von Nordheim,Kurt SC Suhl
13W½ 5S0 17W½ 18S½ 10W½
20S½ 21S½ 3.0 20.0
20. Wiefel,Erik
Randspringer BaSa 4S0 11W0 9S0
+ 21S1 19W½ 14W0 2.5
22.5
21. Koch,Susanne
SC Rennsteig + 12W0
14S0 7S0 20W0 10S0 19W½
1.5 23.0