Wie jedes Jahr starteten auch zum Jahresende 2005 wieder einige
Meininger
Schachfreunde bei den 8. Rhön-Open in Bad Neustadt. Wiederum in
stilvoller Atmosphäre in der Stadthalle von Bad Neustadt fanden
sich
unter den 62 Teilnehmern es mit Internationalen Meister (IM) Dobosz,
der endlich einmal dieses Turnier gewinnen wollte, dem Seriensieger
Fidemeister (FM) Riedel und FM Bayer wieder drei Titelträger.
Neben weiterer hochkarätiger Konkurrenz also auch die
Möglichkeit für die Meininger Jörges, Weiß,
Rößner, Schmidt und Lehmann die Klinge mit
hochkarätiger Konkurrenz zu kreuzen. Am Starttag gab es
gemäß Setzliste wie immer Begegnungen mit einem höher
und einem tiefer eingestuften Partner. Erwartungsgemäß
konnten Lehmann, Rößner und Jörges punkten,
während es für Weiß und Schmidt nichts zu holen gab.
Der weitere Turnierverlauf sollte sich für die Meininger
Kämpen jedoch mehrmals in unerwarteten Wendungen
präsentieren. Schmidt beispielsweise konnte in Runde 2 einen
schönen Sieg einfahren und am Nachmittag auch noch ein Remis gegen
einen deutlich höher eingestuften Gegner folgen lassen.
Anschließend ging nichts mehr. Die Belastungen aus einem
Rundenturnier noch nicht wieder gewohnt, vergab er mehrmals
verheißungsvolle Stellungen. Dass sein Abschneiden
punktemäßig dennoch ein Nullsummenspiel war, lässt
erahnen, dass hier noch viel Potential schlummert.
Weiß ereilte
ein ähnliches Schicksal. Ebenfalls mit einem vollen Punkt aus
Runde 2 gut ins Rennen gekommen, wollte er zuviel. Einige
Unkonzentriertheiten und Ungeduld kosteten mehrmals Zählbares.
Rößner durchlebte ein Wechselbad der Gefühle. Nach
seinem Erstrundensieg durfte er dank passender Auslosung gleich zwei
Mal gegen sehr starke Gegner ran. Trotz aufopferungsvollen Kampfes
konnte kein Punktgewinn gelingen. Bemerkenswerterweise holte er am
dritten Wettkampftag dennoch 1,5 Punkte. Leider ließ sich dieser
Kraftakt am letzten Tag nicht wiederholen.
Auch Lehmann hatte sich im
Verlauf des Turniers mehr erhofft. Nach dem dritten Wettkampftag war er
noch ungeschlagen und hatte gegen teilweise wesentlich höher
eingestufte Gegner jeweils ein Remis erzielt. Ausgerechnet der
Breitunger Rohmeiß zeigte hier jedoch Lehmann seine Grenzen auf.
Eine Ungenauigkeit in der Eröffnungsphase wurde gnadenlos in
stellungsmäßigen Vorteil umgewandelt. Lehmann versuchte
noch, mit einem Qualitätsopfer das Heft des Handelns an sich zu
reißen, es reichte jedoch nicht. Nach einer spannenden und
kräftezehrenden Partie hatte Rohmeiß das bessere Ende
für sich. Nach dieser harten Partie gelang es Lehmann in der
Schlussrunde nicht mehr, eine überzeugende Leistung zu liefern.
Das abschließende Remis relativierte die guten Resultate der
Vortage, er kam fast punktgenau in Höhe seiner Startposition ins
Ziel.
Doch ein Meininger konnte auch in diesem Jahr deutlich über sich
hinaus wachsen. Frank Jörges krönte seine schon in den
letzten
Punktspiel deutlich steigende Form mit einer hervorragenden Leistung.
Es gelang ihm mehrmals gegen höherwertige Gegner zu punkten und
selbst bei den beiden Niederlagen konnte er das Spiel offen halten. In
der letzten Runde mühte sie die angehende russische Hoffnung
Oleneva fast fünf Stunden einen Vorteil zu erzielen - ohne Erfolg!
Lohn der Mühe: Platz 20 und der Preis in seiner Leistungsklasse.
Turniersieger wurde überraschend Konstantin Kunz von den
Schachfreunden Burgsinn. Im Turnier seines Lebens gewann er 6 von 7
Partien. Selbst die zwischenzeitliche Niederlage gegen FM Riedel, der
dieses Mal nicht zur Höchstform auflief, konnte ihn nicht aus der
Bahn werfen. Und der hohe Favorit IM Dobosz wird ein weiteres Jahr
hoffen müssen...
1. Kunz (SF Burgsinn) 6 / 32 Buchholz
2. FM Riedel (SK Gräfelfing) 5,5 / 30,5
3. IM Dobosz (SC Oberwinden) 5,5 / 30
4. Suren (SC Bad Königshofen) 5,5 / 29
...
20. Jörges (alle Lok Meiningen) 4
30. Lehmann 3,5
47. Rößner 2,5
49. Weiß 2,5
61. Schmidt 1,5
Peter Lehmann